Wir stellen uns kurz vor
Seit mehr als 6 Jahren arbeiten wir an dem Plan einen Pferdebetrieb mit den Schwerpunkten Tierwohl, Nachhaltigkeit, Natur- und Landschaftsschutz aufzubauen. Im Moorhof in unserer Heimat Rissen haben wir den idealen Standort gefunden. Die Beschränkungen und Rahmenbedingungen passen zu unserem Konzept und umgekehrt.
Die gesamte Familie ist mit dem Projekt engagiert. Für die betriebliche Ausrichtung dient die 28 Jahre umfassende Erfahrung und Ausbildung von Melanie Breuer rund um das Pferd. Absolvierte zertifizierte Ausbildungslehrgänge in den Fachbereichen Pferdehaltung und Tierwohl, Pferdegesundheit und Vorsorge (12/22) sowie Pferdefütterungsmanagement runden ihr Know-How ab. Sie hat zudem die Sachkundeprüfung bei der Landwirtschaftskammer in Schleswig-Holstein absolviert. Lars Breuer bringt die betriebswirtschaftliche Erfahrung mit. Hier die Ausbildungszertifukate und Referenzen:
- Zertifikat 1
- Zertifikat 2
- Zertifikat 3
- Referenz 1
- Referenz 2
Das Projekt hat einen sehr hohen Stellenwert in unserem Leben. Die Vergleiche zu Bill Gates, ALDI, Ratiofarm oder Elon Musk (im Pressespiegel nachzulesen) sind realitätsfremd. Der öffentliche Umgang mit uns und unserem Projekt stellt eine Belastung für uns aber auch eine Motivation für die Realisierung dar.
Neben der 3-Generationen-Familie und den Pferden freuen sich auch unsere Katzen sowie Tara und Ruby die Hunde auf die Herausforderung auf dem Moorhof.
Das Projekt
Bereits vor dem Ankauf hat unsererseits eine sehr intensive Beschäftigung mit dem Projekt stattgefunden. Die Rahmenbedingungen ergeben sich aus:
- Dem Bebauungsplan an dem Standort (Pläne und Begründung hier)
- Dem agrarpolitischen Konzept der Stadt Hamburg (hier)
- Einer umfangreichen Markt- und Standort- sowie Zielgruppenanalyse
Unser Konzept fusst innerhalb der Rahmenbedingungen auf mehreren Säulen
- Tierwohl
- Nachhaltigkeit
- Natur- und Landschaftsschutz
- Wirtschaftlichkeit
- Den Bedürfnisses aus dem Umfeld - Naherholung, Nachbarschaft, Verkehr
Der baulich in die Jahre gekommene Moorhof wurde bisher als konventionell und intensiv bewirtschafteter Milchviehbetrieb genutzt. Die Milch wird zur Verarbeitung täglich aus Rissen durch das Landschaftsschutzgebiet in das circa 70 Kilometer entfernte Hohenwestedt transportiert. Das Grünland wird intensiv mit einer Vielzahl von Schnitten pro Jahr bestmöglich ausgenutzt. Die Grasnarbe macht einen artenarmen Eindruck. Auf dem gepachteten Ackerland wird seit circa 18 Jahren Silomais in kontinuierlichen Monokulturen angebaut.
Wir planen den Moorhof in einen Pferdebetrieb umzuwandeln. Bei dem Betriebskonzept stehen Tierwohl, Qualität und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Basis unseres landwirtschaftlichen Konzeptes ist die eigene Futtergrundlage aus ökologischem Anbau.
Wir bieten als zentraler Hof im Klövensteen mit unserem Konzept die Möglichkeit, bisher intensive Grünland- und Ackerlandnutzungen auf eine ökologische, extensive und auf Biodiversität ausgerichtete Bewirtschaftung mit kurzen Wegen umzustellen. Dazu hat uns die Artenagentur des deutschen Verbandes für Landschaftspflege eine Projektskizze (hier) zur Entwicklung artenreicher Grünlandflächen erarbeitet. Neben der eigenen Futtergrundlage werden wir damit auch Produzent und Lieferant für qualitativ hochwertiges Biofutter für andere Betriebe im nahen Umfeld sein können. Gerne möchten wir Maßnahmen zur Förderung des Artenschutzes, z.B. die Schaffung von Brutmöglichkeiten für Bodenbrüter, wie den Kiebitz, einbinden.
Insgesamt reduzieren wir damit den Verkehr, der bisher von dem Moorhof ausging oder von anderen Höfen in der Bewirtschaftung der Flächen ausgehen würde und erfüllen Ziele aus dem agrarpolitischen Konzept der Stadt Hamburg. Im Detail sind dies:
- Stärkung der Biodiversität durch Zuwachs an ökologisch und nachhaltig bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen, Förderung extensiv genutzter Grünlandflächen (Strukturreichtum, geringe Düngung, relativ später Schnitt und eine angepasste Beweidung)
- Tierwohl
- Berücksichtigung von Umweltwirkungen wie Biodiversität, abiotischer Ressourcenschutz, Klimaschutz, etc.
- Gentechnikfreie Bewirtschaftung
- Verzicht auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und deutliche Reduzierung des Einsatzes von Dünger
- Reduzierung von Emissionen durch geringeren Verkehr und Einsatz von Landmaschinen
- Erhebliche Energie- und Ressourceneinsparung z.B. durch die Nutzung von regenerativen Energien auf dem Hof
- Erhalt und Entwicklung des Klövensteens für die Erholung, als ökologischer Ausgleichsraum
- Sicherung der landwirtschaftlichen Flächen im Klövensteen als Grundlage für eine den ökologischen Bedingungen Rechnung tragende leistungsfähige Landwirtschaft
Dankenswerterweise hat uns Frau Meyer-Ohlendorf vom NABU bereits viele Fragen zu unserem Konzept zugesandt. Hier die Fragen und Antworten:
Sie schreiben, dass „die eigene Futtergrundlage aus ökologischem Anbau“ Basis Ihres landwirtschaftlichen Konzepts sei. Sie besitzen 16 ha Eigenland und möchten auf den begutachteten Flächen am Sandmoorweg und am Butterbargsmoor „artenreiche Flachlandmähwiesen“ anlegen.
1.Wann beginnt Ihre Pacht dieser Flächen?
Das können wir nicht beantworten. Wir planen die Flächen zu pachten, wenn diese zur Verfügung stehen – was erst dann der Fall sein wird, wenn der derzeitige Hofbesetzer den Hof verlassen hat. Dafür haben wir das Konzept entwickelt, welches wir auch bei der Verpächterin, der Stadt Hamburg, eingereicht haben.
2. Wann möchten Sie mit der Vorbereitung der Flächen und Einsaat beginnen?
bitte schauen Sie in dem Gutachten unter Kap. 3.4.1
3. Werden Sie die vorgeschlagene Saatgutmischung übernehmen? Wie gehen Sie mit den dort enthaltenen Pflanzen um, die für Pferde giftig sind, wie bspw. Großer Sauerampfer, Scharfer Hahnenfuß, Gewöhnlicher Gundermann, Wiesen-Bärenklau?
Prinzipiell werden wir uns über die Artenzusammensetzung im Detail noch abstimmen und einzelne Arten bei weitergehenden Bedenken bei der Ansaatmischung außen vor lassen. Genau dafür diente u.A. unsere Anfrage – und unser Wunsch mit Ihnen bei der Umsetzung der richtigen Maßnahmen im Austausch zu sein.
In diesem Zusammenhang gibt es im Grünland nur wenige Arten, bei denen erhöhte Vorsicht geboten ist, weil sie bereits in niederen Dosen zu erheblichen Vergiftungserscheinungen u.U. bis zum Tod bei Pferden führen können. Besonders wichtig ist dabei, welche Arten auch im Heu oder in der Silage ihre Giftigkeit nicht verlieren. Diese sind im Grünland allen voran das Jakobs-Greiskraut, der Sumpf-Schachtelhalm und die Herbstzeitlose. Diese Arten lassen wir außen vor. Ihren Hinweis, dass der Gundermann für Pferde eine ähnliche Toxizität besitzt, werden wir natürlich berücksichtigen. Vielen Dank dafür.
Darüber hinaus ist prinzipiell zu sagen, dass nach Paracelsus erst die Dosis macht , was ein Gift ist. Auf der Weide werden die giftigen Arten (i.d.R.) nicht verbissen bzw. u.U. in diätetischem Umfang aufgenommen. Im Heu oder in der Silage verlieren die meisten giftigen Arten durch den Trocknungs- und/oder Fermentationsprozess ihre Giftigkeit.
- Der Große Sauerampfer ist nur bei einer höheren Aufnahme wegen seiner Oxalsäureanteile giftig, in geringen Mengen wird die Aufnahme als positiv beschrieben. Auf der Weide wird die Art i.d.R. von Pferde eher verschmäht.
- Der Scharfe Hahnenfuß ist in allen seinen Pflanzenteilen giftig, wird aber wegen des scharfen Geschmacks allenfalls in geringen, nicht letalen Dosen aufgenommen.
- Der Wiesen-Bärenklau gilt eher als +- wertvolle Futterpflanze und ist nicht mit dem Riesen-Bärenklau und seine starken Phototoxizität zu verwechseln.
4. Sollen die im Gutachten vorgestellten Grundsätze auch auf Hamburger Flächen Anwendung finden?
Ja – siehe unsere Anlage der potentiellen Flächen (hier)
5. Welche Maßnahmen zur Bodenaufbereitung planen Sie?
bitte schauen Sie in dem Gutachten unter Kap. 3.4.1
6. Was bedeutet „ökologische Futtergrundlage“? Werden Sie Ihren Futteranbau zertifizieren lassen, nach welchem Siegel?
Wir möchten bisher intensive Grünland- und Ackerlandnutzungen auf eine ökologische, extensive und auf Biodiversität ausgerichtete Bewirtschaftung mit kurzen Wegen umzustellen. Eine Zertifizierung werden wir gerne vornehmen, wenn dies sinnvoll oder notwendig ist.
7. Werden Sie darüber hinaus den gesamten Betrieb zertifizieren lassen?
Das kann eine Option sein– betrieblich kritisch sehen wir die Beschränkungen bei Krankheiten. Unser Konzept der Eigentumsflächen und des gesamten Betriebes wird sich final erst mit den tatsächlichen Möglichkeiten der Aufstockung vor Ort klären lassen.
8. Mit welchen Umstellungszeiten von konventionellem auf Ökoanbau rechnen Sie?
Die Umstellungszeiten von konventionellem auf ökologischen Landbau betragen i.d.R. zwei Jahre, insofern rechnen wir mit 2-3 Jahre. Leider können wir durch die momentane Situation vor Ort nicht bereits Voranalysen durchführen.
Sie planen „neben der eigenen Futtergrundlage … auch Produzent und Lieferant für qualitativ hochwertiges Biofutter für andere Betriebe im nahen Umfeld“ zu sein.
9. Auf welchen Flächen wollen Sie Futtermittel in Bioqualität produzieren? Wie groß sind diese Flächen?
Wir hatten eine Anlage zu dem Gutachten mit den potenziellen Pachtflächen der ursprünglichen Email beigefügt.
10. Sind diese Flächen in Ihrem Besitz oder bereits gepachtet?
Wir haben 16 Ha Eigentum. Die weiteren Flächen planen wir zu pachten.
11. Unterliegen diese Flächen Umstellungszeiten, weil sie vormals konventionell bewirtschaftet wurden?
Ja, der Moorhof wurde bzw. wird bisher konventionell und intensiv bewirtschaftet.
11. Wer wird sie fachlich beraten und unterstützen?
Aktuell berät uns der Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. für Flächen in SH. Wir stimmen derzeit einen Termin mit dem ÖKORING Versuchs und Beratungsring ökologischer Landbau im Norden e.V. für eine Umstellungsberatung ab. Zudem sind wir für jeden Tip weiterer Berater dankbar. Gerne würden wir auch den NABU beratend an unserer Seite haben.
13. Haben Sie eine Bedarfsanalyse zu potentiellen Abnehmern Ihres Biofutters durchgeführt? Gibt es konkrete Interessenten?
Ja, wir sind im Umfeld mit vielen Betrieben die Interessiert sind im Kontakt und sehen einen hohen Bedarf an qualitativ hochwertigem regionalen Futter.
14. Welche Mengen Biofutter aus eigener Produktion planen Sie herzustellen?
Für uns steht Qualität vor Quantität. Der Output bei Biofutter liegt regelmäßig bei ca. 50% des Outputs von intensiv bewirtschaftetem Grünland. Praktische Erfahrungen hat beispielsweise der NABU-Oberberg: https://www.nabu-oberberg.de/projekte-regionales/heu-zum-erhalt-von-magerwiesen/heu/
Sie planen einen Pensionsstall mit „45 Pferden“ und besitzen lt. Presseberichten 5 eigene Pferde. Für die rechnerische Futtergrundlage benötigen Sie 25 ha.
Ihre Rechnung können wir nicht nachvollziehen. Tatsächlich planen wir (die Eigentümer-GbR) einen Stall mit 42 Pferdestellplätzen, von denen auch einige von der Familie Breuer als Einstaller genutzt werden.
15. Welche Flächen werden als Pferdeweiden genutzt?
16. Planen Sie auch eine Pferdezucht oder einen Pferdehandel?
17. Welche Maßnahmen planen Sie auf den Flächen direkt am Moorhof? Werden diese Flächen für eine Pferdebeweidung trocken gelegt? Wenn ja, wie?
18. Planen Sie Witterungsschutzbauten und wenn ja, für welche Flächen?
Diese Fragen beantworten wir derzeit nicht schriftlich. Dies sind Details aus den derzeit in Erarbeitung befindlichen Gutachten und Konzepten für unseren Hof. Zudem hängen die Antworten davon ab, welche Flächen wir vom Moorhof aus letztendlich bewirtschaften werden.
Wie bereits angemerkt, betreuen wir auch die Amphibienanlage im Klövensteenweg. Daher ist die zukünftige Verkehrsbelastung für uns sehr wichtig. Sie schreiben, dass Sie mit „einer monatlichen Lieferung von Einstreu und Futter“ rechnen. Das sind bei 50 Tieren ca. 150 Sack Hafer, 78 Sack Pellets, 78 Sack Müsli, 90 Ballen Heu und 78 Ballen Stroh oder Späne im Monat.
Ihre Berechnung können wir nicht nachvollziehen. Aufgrund der eigenen Flächen und den Möglichkeiten arrondiert Flächen zu Pachten, kann der Bedarf an Heu und Stroh je nach Pachtflächen aus der eigenen Produktion mehr oder weniger gedeckt werden. Wir werden genügend Lagerflächen planen um eine optimale Liefersituation für die notwendigen Betriebsmittel zu schaffen. Beispielsweise sind Futtersilos geplant, so dass z.B. Hafer selten und in größerer Menge angeliefert wird. Wenn weiterhin die im Umfeld belegenen Flächen von uns vom Moorhof aus extensiv bewirtschaftet werden, wird sich der Verkehr gegenüber heute erheblich reduzieren.
19. Mit wie vielen LKW Anfahrten rechnen Sie?
Ca. 1-2 / Monat
20. Über welchen Weg soll Ihr Pferdehof angefahren werden? Mit welchen Fahrzeugen?
Die Zuwegung wird über den Klövensteenweg erfolgen. Eine andere Zuwegung ist uns nicht bekannt. Es werden Versorgungsfahrzeuge und PKW der Mitarbeiter und Einstaller zu uns kommen. Ein Turnier- oder Schulbetrieb ist nicht geplant.
21. Welche Lagermöglichkeiten, in welcher Größenordnung, planen Sie für Ihre monatlichen Belieferungen?
Wir planen genügend Kapazitäten, dass Kraftfutter und Mist max. alle 2 Monate an bzw. abgefahren wird.
22. Wo und auf wie viel Fläche werden Sie Ihr selbstproduziertes Futter lagern?
Wir planen mir einer Lagerkapazität von einer Jahresrate an Stroh und Heu.
Den Mist wollen Sie „auf den eigenen und den Pachtflächen ausbringen“. Bei 10,9 to/a pro Pferd sind das 545 to Mist im Jahr oder 45,4 to im Monat. Lt. Düngemittelverordnung müssen Betriebe, die Festmist herstellen, sicherstellen, die in einem Zeitraum von 2 Monaten anfallende Menge sicher zu lagern.
Ihre Berechnung können wir nicht nachvollziehen. Die Lagerung wird in unserem Konzept berücksichtigt.
23. Wo wollen Sie den Mist lagern?
Es ist ein Mistlager in der Bergehalle vorgesehen.
24. Auf Flächen, die beweidet werden, ist die Ausbringung von Mist nicht möglich. Auf welchen Flächen planen Sie wie viel Mist auszubringen?
Die Antwort hängt von den letztendlich bewirtschaften Flächen ab
25. Welche Einstreu planen Sie auf Ihrem Hof?
Vorwiegend Stroh. In Einzelfällen z.B. bei Pferden mit Atemwegserkrankungen, werden wir Alternativen wie z.B. Waldboden einsetzen und versuchen auf Späne zu verzichten.
26. Späne als Einstreu darf nicht auf landwirtschaftlichen Flächen verwendet werden. Wenn Sie Späne einsetzen, wie wollen Sie diese entsorgen?
s.o.
Sie betonen, dass Ihnen „das Tierwohl“ sehr am Herzen liegt und es „im Vordergrund Ihres Betriebskonzepts“ steht.
Das ist tatsächlich der Fall
27. Welche Maßnahmen möchten Sie über den Standard von 12 m² Stall- und 24 m² Auslauffläche je Pferd für das Tierwohl verwirklichen?
Alle Details sprengen hier den Rahmen. Wir planen beispielsweise mit 16 m² Stallflächen zzgl. Paddocks. Zudem planen wir mit viel Bewegungsmöglichkeiten der Tiere, ein gutes Stallklima (Be- und Entlüftung, Licht etc.), eine gesunde Ernährung (Melanie Breuer ist zertifizierte Fütterungsmanagerin und Expertin für Pferdegesundheit) und Einrichtungen wie Laufbänder und eine Solekammer, so dass Erkrankungen gar nicht auftreten. Dies entwickeln wir zusammen mit dem AK Pferdebetrieb, mit Tierärzten und erfahrenen Betriebsberatern. Der Hof ist aufgrund der Lage und den arrondierten Flächen dafür ideal.
28. Werden Sie allen Pferden auf Ihrem Betrieb den Sommerweidegang ermöglichen?
Ja
29. Planen Sie Einzelboxen oder andere Formen der Haltung?
Vorwiegend Einzelboxen mit Paddocks
30. Sie möchten Ihr Konzept „im Einklang mit der Natur und Umgebung“ umsetzen. Welche Maßnahmen planen Sie für die dort lebenden Schwalben, Spatzen, Schleiereulen? Welche Landschaftselemente möchten Sie besonders schützen und fördern?
Es freut uns, dass unser Hof als Schwalbenfreundlich ausgezeichnet wurde. Insgesamt werden wir diesbezüglich für ein nachhaltiges Zukunftskonzept sorgen. Derzeit wird ein LBP erarbeitet. Die Umstellung auf eine extensive Bewirtschaftung wird sich sicherlich nachhaltig positiv auf die Nahrungsgrundlage von Vögeln auswirken.
Sie planen „eine schonende Bebauung, die in den Beschränkungen des B-Plans … auf Qualität als auf Quantität setzt“, sie planen „auch Mitarbeiterwohnungen“ und wollen selbst „vor Ort“ wohnen.
31. Was bedeutet „mehr Qualität“ konkret? An welchen Beispielen kann man das festmachen?
Baustoffe, Sicherheitsstandards, Technik, Brandschutz, Tierwohl, Fachwissen etc.
32. Welche Wohnbebauungen planen Sie?
Im B-Plan sind 2 Flächen für eine Wohnbebauung ausgewiesen.
33. Welche Betriebsgebäude planen Sie?
Stallungen, Bewegungsflächen und eine Bergehalle
34. Wie viel Fläche planen Sie zu versiegeln?
Die Flächenversiegelung befindet sich noch in Abstimmung
35. Werden Sie alle vorhandenen Hofgebäude abreißen? Planen Sie Sanierungen?
Wo es geht und wirtschaftlich machbar ist, werden wir sanieren.
36. Wie sieht Ihre Zeitschiene für die Bebauung aus?
Erst nachdem die Räumung des Hofes erfolgt ist, können wir das genau sagen.
37. Über welche Zuwegung soll der Baustellenverkehr abgewickelt werden?
Die Zuwegung wird über den Klövensteenweg erfolgen. Eine andere Zuwegung ist uns nicht bekannt.
Sie möchten „Umweltwirkungen wie Biodiversität, abiotischer Ressourcenschutz, Klimaschutz“ berücksichtigen und „Emissionen“ reduzieren. Eine „erhebliche Energie- und Ressourceneinsparung“ erhoffen Sie sich durch „die Nutzung von regenerativen Energien auf dem Hof“.
Wir möchten so viel wie (wirtschaftlich und ökologisch) sinnvoll und möglich selber produzieren und damit einen hohen Grad der Autarkie bekommen.
38. Wie sieht Ihr Energiekonzept genau aus? Welche regenerativen Energien wollen Sie wo einsetzen?
Photovoltaik, Wärmegewinnung über Wärmepumpen (keine Lieferung von Gas), Einsatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen, Einsatz von Energiesparlampen vor allem LED, Wasseraufbereitung durch Kläranlage (deutlich weniger Abfuhr von Abwasser) etc.
39. Welche Emissionen wollen Sie, außer den bereits ausgeführten Verkehren, reduzieren?
Luftverunreinigung (keine Verbrennungsmotoren und Wärmegewinnung durch Wärmepumpen), Geräusche (keine Motoren etc), Lichtverschmutzung, (ab-)Wärme
40. Welche Ressourcen wollen Sie konkret einsparen?
Gas, Strom, Diesel / Benzin, CO2
41. Wie sieht Ihr Müllvermeidungskonzept aus? Wie wollen Sie mit der Plastikflut in der landwirtschaftlichen Produktion umgehen?
Das ist ein Thema, das uns auch sehr bewegt – derzeit packt auch dieser Betrieb alle Ballen mit Plastik ein. Wir möchten so viel wie möglich selber produzieren und damit Lieferungen auf ein Minimum reduzieren. Die eigens produzierten Kapazitäten sollen in der Bergehalle gelagert und nicht verpackt werden. Hier freuen wir uns über jede Form von Input – was darüber hinaus gemacht werden kann
Man liest viel über Brände auf Pferdebetrieben und Reitanlagen. Bei der Feuerbekämpfung kommen chemische Löschmittel zum Einsatz, was Folgen für das direkt angrenzende FFH Gebiet Schnaakenmoor oder den Laufgraben haben könnte.
Brände in landwirtschaftliche Betrieben gehen meist (23%) von alten baulichen Anlagen (veraltete Elektroverkabelung) aus. https://www.agrarheute.com/land-leben/brandgefahr-sollten-landwirt-wissen-554654 aus. Gefolgt von Brandstiftung (15%) etc.. Hier sehen wir bei unserem Konzept eine sehr geringe Gefahr und eine deutliche Verbesserung gegenüber heute.
42. Haben Sie ein Brandschutzkonzept? Wie sieht es aus?
Ja, natürlich!
43. Planen Sie einen Feuerlöschteich? Ggf. als Biotop gestaltet?
Diese Fragen beantworten wir derzeit nicht schriftlich detailliert. Dies sind Details aus den derzeit in Erarbeitung befindlichen Gutachten (hier dem Brandschutzkonzept) und Konzepten für unseren Hof. Zudem hängen die Antworten davon ab, welche Flächen wir vom Moorhof aus letztendlich bewirtschaften werden.
Sie schreiben, dass Sie „für Ihre Vision Unterstützung von erfahrenen Verbänden“ suchen, „damit Sie von Anfang an alles richtig machen“. Was genau erwarten Sie sich von den NABU Ortsgruppen? Wie soll diese „Unterstützung“ aussehen?
Wir werden den Hof bald übernehmen und dann mittelfristig umnutzen und umbauen. Damit wird sich auch die Pachtsituation verändern. Als zentraler Hof im Klövensteen sind wir uns der besonderen Verantwortung bewusst. Wir möchten:
- Eine nachhaltige und auf ökologische, extensive und auf Biodiversität ausgerichtete Bewirtschaftung mit kurzen Wegen umsetzen und dies neben unseren eigenen Flächen auch auf gepachteten Flächen. Der Einsatz von Pestiziden, Genmais und der mit Monokultur verbundene Düngemitteleinsatz sollten nach unserer Überzeugung im Klövensteen nicht stattfinden.
- vermeiden, dass in unserem direkten Umfeld weiterhin intensive Landwirtschaft unter Einsatz von Pestiziden etc. stattfindet und unser Hof durch Verkehr anderer belastet wird
- vermeiden, dass ein weiterer Hof im Umfeld neu gebaut wird (egal ob in Hamburg oder in SH)