Der Moorhof - Chronik eines Streits in mehreren Kapiteln


Letztes Update bis zum Räumungstermin am  
10.07.23

unten zu lesen 

 

Seit 2018 ist der Moorhof in Rissen ein Teil unseres Lebens. Aus einem Herzensprojekt ist eine Auseinandersetzung zwischen Eigentümer (uns) und Pächter (Herrn Jaacks) geworden;  Sein Kampf wird vor Gericht und auf den Schlachtfeldern der Öffentlichkeit in den sozialen Medien und der Presse sowie in der Politik geführt.


Auch wenn uns viele Situationen und Kommentare emotional angefasst haben, waren wir immer darum bemüht fair, rational, sachlich und niemals impulsiv zu handeln. Wir können nicht nachvollziehen, warum sich viele Menschen, Verbände, Parteien(-Vertreter) etc. öffentlich äußern, ohne die Sachlage zu kennen oder zu hinterfragen. Es sind nur vereinzelt Interessierte mit uns in Kontakt getreten. Unsererseits haben wir versucht die Personen, Parteien, Verbände, Journalisten, die sich öffentlich einseitig geäußert haben, zu kontaktieren - Leider ist in den wenigsten Fällen darauf reagiert worden.  Den wenigen ehrlich Interessierten, die mit uns Kontakt aufgenommen haben, danken wir an dieser Stelle - auch für die guten Gespräche.

In der Presse und den sozialen Medien wurde uns immer wieder mangelnde Transparenz vorgeworfen. Hier bieten wir allen Interessierten die Möglichkeit sich mit Details auseinanderzusetzen. Wir haben uns bemüht alle relevanten Dokumente zum nachlesen einzubinden.  

Neben der Chronik hinterfragen wir die Positionen der als "Gegner" oder "Unterstützer" in Erscheinung getretenen Personen und Verbände. Wir kommentieren die Melange an Argumenten / Kritiken und werfen einen Blick auf die daraus entstandene Presse- und soziale-Medien-Kampagne.

Hauptmotivation dieser Veröffentlichung ist unsere Hoffnung, trotz der bisherigen, hier dargestellten, Entwicklung, ein gutes Ende zu finden. Wir wünschen uns, dass das nächste Kapitel in dieser Geschichte, die für unsere Familie Lebensinhalt ist, ohne weitere Konflikte gestaltet werden kann.  

Gerne sind wir für einen direkten Kontakt offen. Melanie & Lars Breuer

Der Anfang - 2004

Der Moorhof wird verpachtet

Im April 2004 verstarb der Landwirt , der als Eigentümer mit seiner Frau den Moorhof als Familienbetrieb am Rande des Klövensteens bewirtschaftet hatte. Kurz danach verließ die Familie Rissen um auf den elterlichen Hof Abstand zu gewinnen. „Nach dem Tod meines Mannes stand schnell der Entschluss, den Betrieb zu verpachten“. Im September 2004 wurde ein Pachtvertrag mit dem Landwirt Hauke Jaacks abgeschlossen. Dieser hatte einen Hof wenige Kilometer entfernt und suchte eine Perspektive für die Weiterentwicklung seines Milchbetriebes. Ein Zeitungsbericht zu der Historie hier.


Es war geplant, dass die Eigentümerin zum Ende der Pachtzeit den Hof wieder bewirtschaftet. Daher wurde der Pachtvertrag  befristet bis zum 30.09.2019 abgeschlossen. 

Die Pachtzeit - 2004 bis 2017

Das Pachtverhältnis war von Anfang an von Streitigkeiten zwischen Herrn Jaacks und der Eigentümerin geprägt. Über die Zukunft des Hofs über 2019 hinaus wurde erstmals 2015 im Beisein von Vertretern des Bauernverbands gesprochen. 

Situation des Pächters 

Am 03.08.1993 hat Herr Jaacks per Überlassungsvertrag den Hof der Eltern in Pinneberg übertragen bekommen. Mit Übergabe zum 01.07.2017 wurde der Hof für einen Millionenbetrag an einen Investoren verkauft. Die Hofgebäude wurden abgerissen. Heute stehen hier mehrere Mehrfamilienhäuser.

Bilder aus 2013 und 2021 siehe unten.


Entscheidung zum Verkauf

Ende 2017 fiel die Entscheidung der Eigentümerin, den Moorhof zu verkaufen. Der Pächter, Herr Jaacks hatte bereits signalisiert, dass er den Hof gerne kaufen würde. Als die Entscheidung feststand, wurde ihm über den Bauernverband mitgeteilt, dass er ein Kaufangebot abgeben könne. Erst vier Monate später gab Herr Jaacks ein Angebot ab. Dieses lag weit unter dem Marktwert. Parallel wurde das Grundstück über einen Fachmakler in die Vermarktung gegeben.

Der Verkaufsprozess ab 2018 

Der Verkaufsprozess fand unter erschwerten Bedingungen statt

Vermarktung

Für die Vermarktung des Hofes wurde ein Fachmakler beauftragt. Neben direkten Ansprachen wurde der Hof auf verschiedenen Immobilienportalen präsentiert; der Hof wurde öffentlich beworben  (Exposé unten). 

Verhalten des Pächters

Herr Jaacks war in den Verkaufsprozess mit eingebunden. Er hat sich zunächst geweigert, dass Besichtigungen stattfinden durften. Erst nach gerichtlicher Verfügung waren Besichtigungen mit Ankündigung beim Pächter möglich. Interessenten mussten Seuchenschutzanzüge tragen. Der Pächter wollte bei den Besichtigungen nicht anwesend sein. 

Verhandlungen und Vertragsabschluss 2018 - 2019

Unser Ankaufsprozess im Detail: 

  • 31.07.2018 hatten wir den ersten Kontakt zu dem Makler. 
  • 11.08.2018 trafen wir den Makler für eine Besichtigung. Wir haben uns eine Stunde vor dem Termin getroffen und wurden darauf hingewiesen, wie wir uns zu verhalten hätten (Schutzanzug, keine Innenbesichtigung, keine Fotos).
  • 13.08.2018 Abgabe eines Angebotes 
  • 26.08.2018 / 17.11.2018 Termine mit der Verkäuferin - Besprechungen zum Ankauf und den Zukunftsperspektiven
  • 26.11.2018 Entscheidung der Eigentümerin für uns und Vereinbarung, den Verkauf miteinander abwickeln zu wollen
  • 18.01.2019 erhielten wir Informationen zu einem Klageverfahren initiiert vom Pächter (s.u.)
  • 14.06.2019 Beurkundung des Kaufvertrages nach umfangreichen Klärung vieler Themen wie Baurecht, Finanzierung, Rechtsfragen in Bezug auf den Pächter (s.u.) 

Parallel Klage von Herrn Jaacks im November 2018 

Forderungen vor der Klage

Vorangegangen war ein umfangreicher Streit zwischen dem Pächter und der Eigentümerin über bauliche Mängel, Milchquoten etc..  vom Pächter wurde gefordert die

  • Einstellung der Pachtzahlung oder
  • Abarbeitung der baulichen Mängel und Verkauf an den Pächter

Inhalt der Klage

Am 29.11.2018 wurde per Klage durch Herrn Jaacks Anwalt beantragt, dass
das Pachtverhältnis bis zum 30.11.2022 fortgesetzt wird.

Begründung

Die umfangreiche Begründung fusste auf folgenden Säulen:

  • Herr Jaacks sei davon ausgegangen, dass er den Hof weiterführen könne
  • Es wäre der eigene Hof in Pinneberg verkauft worden
  • Die Beendigung des Pachtverhältnisses stelle eine Härte für ihn dar. 
  • Eine neue Hofstelle käme unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und aufgrund des Alters des Pächters nicht in Frage

Der 10 Monate andauernde Genehmigungsprozess des Kaufvertrages

14.06.2019 - 23.04.2020

Das Grundstücksverkehrsgesetz und seine Aufgaben

Mit dem Gesetz über Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur und zur Sicherung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe (Grundstückverkehrsgesetz – GrdstVG) vom 28.07.1961 (BGBl. I S. 1091, 1652, 2000), zuletzt geändert durch Art. 14 des Gesetzes zur Bereinigung des Bundesrechts im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 13.04.2006 (BGBl. I S. 855), hat der Gesetzgeber das Genehmigungsverfahren zur rechtsgeschäftlichen Veräußerung land- und forstwirtschaftlicher Grundstücke und das gerichtliche Zuweisungsverfahren gemäß §§ 13 bis 17 GrdstVG geregelt. 

Schwerpunkt des Genehmigungsverfahrens ist die Ausübung des siedlungsrechtlichen Vorkaufsrechts. Das Vorkaufsrecht steht hierbei leistungsfähigen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben gegenüber Nichtlandwirten oder Nichtforstwirten zu.

Link zum Gesetz

Das Grundstücksverkehrsgesetz im Fall Moorhof

Dankenswerterweise hat Herr Stephan Jersch (Partei DIE LINKE) den Ablauf des Verfahrens nach dem Grundstücksverkehrsgesetz durch eine Anfrage bei der Hamburger Bürgerschaft umfangreich aufarbeiten lassen.  Herzu das Dokument vom 10.12.2021:
Was passierte wann beim Flächenverkauf des Milchhofs in Rissen?

zusammenfassende Ergänzungen und Erläuterungen dazu: 

  • Aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein landwirtschaftliches Grundstück handelt, ist es Teil der notariellen Abwicklung des Kaufvertrages vom 14.06.2019, die Genehmigung nach dem Grundstücksverkehrsgesetz einzuholen. Hier waren zunächst die Zuständigkeiten unklar (BWVI oder Landgericht)
  • Die Verlängerung der Frist ging von den Behörden aus. Schreiben vom 21.08.2019
  • Am 12.09.2019 reichten wir vorfristig unser vollständiges Betriebskonzept ein. 
  • Die Genehmigung nach dem Grundstücksverkehrsgesetz erhielten wir am 23.09.2019 
  • Am 17.10.2019 haben wir gemäß Bescheid die Grunderwerbsteuer bezahlt
  • Gegen diese Genehmigung hat Herr Jaacks Widerspruch am 11.10.2019 eingelegt. Darüber wurde der Notar erst am 05.12.2019 informiert. Zudem hat sich Herr Jaacks an diverse Mitglieder der Hamburger Bürgerschaft gewandt.
  • Am 30.10.2019 haben wir den gesamten Kaufpreis gezahlt - eine Eintragung im Grundbuch war wegen des Widerspruchs nicht möglich
  • Es erfolgte eine weitere umfangreiche und langwierige Prüfung des Sachverhaltes seitens der Behörde(n) (Die Akte hat fast 500 Seiten). Das Ergebnis der Prüfung vom 13.02.2020 war: "Der Käufer... ist aufgrund des in Form  des Gutachtens vorgelegten tragfähigen Betriebskonzeptes für einen landwirtschaftlichen Betrieb einem Landwirt gleichzustellen. Die erforderlichen Vorkehrungen für die landwirtschaftliche Nutzung sind erfolgt. Anhaltspunkte für andere in § 9 GrdsVG genannte Versagensgründe sind nicht ersichtlich. Liegt kein Versagensgrund vor, hat die Genehmigungsbehörde den Antrag auf Genehmigung nach dem GrdsrVG zu genehmigen."  Dies bestätigte auch die Landwirtschaftskammer Hamburg am 25.10.2019: "..., dass die Gleichstellung der Käufer mit einem landwirtschaftlichen Betrieb zu erfolgen hat."
  • wir bekamen am 02.04.2020 die Mitteilung, dass die Genehmigung vom 23.09.2019 unanfechtbar ist. 
  • Am 23.04.2020 sind wir nach einem über 7 Monaten andauernden Prüfungsprozessen durch die Behörden als rechtmäßige Eigentümer in das Grundbuch eingetragen worden.  


Zum nachlesen:

  1. Schreiben der Behörde zur Fristverlängerung
  2. Genehmigung nach dem GrdstVG 
  3. Mitteilung über Unanfechtbarkeit 


Gerichtlicher Vergleich am 

27.11.2019

Zwei Jahre Zeit für die Gestaltung der Zukunft

Als neue Eigentümer waren wir über den Streit sowie dem anhängigen gerichtlichen Klageverfahren zwischen dem Pächter Herrn Jaacks und der Verkäuferin informiert. Wir wussten, dass seitens Herrn Jaacks die Forderung eingeklagt werden sollte, die vertraglich bereits beendete Pachtzeit bis zum 30.11.2022 zu verlängern.

Wir hatten (und haben) das Ziel auf dem Hof unser Projekt umzusetzen. Es war (und ist) uns ein Anliegen, dass dies unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten geschieht. Wir wollten die Vergangenheit nicht als Last mitnehmen und auch für den Pächter eine Lösung schaffen, die ihm eine Perspektive bietet.

Trotz des Verhaltens von Herrn Jaacks und seinem Widerspruchs bei der Genehmigung unseres Kaufvertrages, hatten wir den Willen einen Kompromiss als Vergleich einzubringen, der für alle Beteiligten - Herrn Jaacks, die Verkäuferin und uns - einen Abschluss und Neuanfang schaffen sollte. Die wichtigsten Punkte des Vergleichs (Der Vergleich ist als Auszug unten beigefügt): 

  • Verlängerung der Pachtzeit bis zum 31.12.2021 (11 Monate weniger als die von Herrn Jaacks gerichtlich eingeforderte Maximallaufzeit zum 30.11.2022). Räumung bis zum 31.12.2021 in einem festgelegten Zustand
  • Möglichkeit für uns  in der Zeit unser Projekt durch Termine mit Gutachtern und Planern vorzubereiten (wenn auch in seuchenhygienischer Schutzkleidung)
  • Die Wahrung von Vertraulichkeit insbesondere gegenüber dem Journalismus


Dieser vollstreckbare Vergleich ist von allen Beteiligten verhandelt, akzeptiert und unterzeichnet worden.

Wir sind davon ausgegangen, dass mit diesem gemeinsamen Kompromiss, der Herrn Jaacks zwei weitere Jahre einräumte sich um seine Zukunft zu kümmern,  die Situation auf dem Hof vernünftig geklärt wäre. Leider haben wir uns geirrt! 

Ende 2019 bis 10.07.2023

Der Krieg des Bauern Jaacks und seiner Unterstützer(innen) in bisher 4 Stufen


Stufe 1: 

Der Kampf um das Vorkaufsrecht 08/19 - 04/20

Mit Schreiben der damaligen BWVI vom 30. März 2020 wurde Herrn Jaacks der ablehnende Widerspruchsbescheid in Bezug auf das Genehmigungsverfahren zugestellt. Bis dahin hatte sich der Kampf von Herrn Jaacks gegen die Behörden der Stadt Hamburg auf die Genehmigung nach dem Grundstücksverkehrsgesetz und die Erlangung eines Vorkaufsrechtes für ihn konzentriert.

Öffentlich unterstützt wurde er dabei von einigen Politikern aus der Hamburger Bürgerschaft, vor allem von Frau Eva Botzenhart (Die Grünen) und der Fraktion DIE LINKE sowie der AFD aus dem Bezirk Altona (am 23.02.2020 war in Hamburg Bürgerschaftswahl) und von Herrn Heiko Brunckhorst (Eigentümer eines Pferdebetriebes in direkter Nachbarschaft mit über 100 Pferden und Immobilieninvestor).

Entgegen der unterzeichneten Regelungen in dem gerichtlichen Vergleich startete Herr Jaacks  eine politische Pressekampagne.

Wir haben uns in dieser Phase entsprechend der gemeinsamen Vereinbarungen zurück-gehalten. Zu uns hat in der Zeit niemand Kontakt gesucht.

Spätestens mit der Eintragung im Grundbuch am 23.04.2020 war der Kampf entschieden. Damit hätte es jedem halbwegs gebildeten Menschen bewusst sein müssen, dass eine Einigung nur noch mit und nicht gegen uns stattfinden kann!


Was wiederum hat Herr Jaacks in dieser Zeit getan um eine Alternative für seine Zukunft aufzubauen?

Mehr dazu im Pressespiegel und bei der Kommentierung der öffentlich gemachten Positionen

Stufe 2: 

Klage gegen die Stadt Hamburg 05/20 - 10/21


Einen aktiven Verbündeten in seinem Kampf fand Herr Jaacks in der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft AbL e.V.. Obwohl der Verkauf längst unanfechtbar vollzogen war und somit keinerlei Chance für den Kampf um das Eigentum bestand,  wurde gemeinsam eine Kampagne entwickelt.  Diese diente insbesondere dem AbL für seine politischen Botschaften. Meilensteine der Kampagne mit Presseunterstützung waren: 

  • Im Mai 2020 wurde eine Klage gegen die Stadt Hamburg durch den Anwalt des AbL e.V. Herrn Beismann beim Verwaltungsgericht vorgebracht
  • Am 23.09.2020 übergibt ein Bündnis für den Erhalt des Betriebes von Herrn Jaacks eine Protestnote bei einer Kuh-Demo auf dem Hamburger Rathausmarkt 
  • Anfang September 2021 bietet der Kampf um den Hof dem AbL e.V eine Bühne für deren  Bundestagswahl-Kampagne mit dem Motto "Jeder Hof zählt". Ganz ohne seuchenhygienischer Schutzkleidung findet eine öffentliche Kundgebung auf dem Hof statt.
  • am 29.10.2021 wird die Klage vor dem Verwaltungsgericht Hamburg abgewiesen. 


Entgegen der unterzeichneten Regelungen in dem gerichtlichen Vergleich weitete Herr Jaacks  seine Presse- und Social-Media-Kampagne weiter aus. Es wird sogar eine Facebook-Seite in seinem Namen (nicht von ihm persönlich) betrieben, die wöchentliche Posts vom Hof lieferte.

Wir haben uns in dieser Phase entsprechend der gemeinsamen Vereinbarungen zurückgehalten. Zu uns hat niemand Kontakt gesucht. Schreiben von uns an einige Bündnispartner blieben unbeantwortet.

Ab Frühjahr 2021 haben wir aktiv Kontakt zu Familie Jaacks mit dem Ziel einer Aussprache gesucht. Aufgrund der Pandemie wünschte Familie Jaacks zunächst keinen Termin. Erst nach Monaten, am 26.05.2021 fand der  Termin zur Findung einer gemeinsamen Lösung zwischen Familie Jaacks und uns mit Unterstützung eines Moderators auf dem Hof statt. Leider ist die Aussprache aufgrund der Forderungen von Herrn Jaacks gescheitert. Herr Jaacks sagte, dass er nur umziehen würde, wenn wir ihm einen Hof im Umfeld von maximal 5 Km besorgen würden. Auf die Frage, wie es denn weitergehen solle, antwortete Herr Jaacks: "Wenn wir räumen, wird die Presse zusehen müssen, wie die Kühe geschlachtet werden". Trotzdem haben wir im Nachgang zu dem Termin sogar noch eine Verlängerung der Pachtzeit angeboten - auf die Email kam keine Rückmeldung. (Emails vom 19.05.21 und 02.06.21)

Was hat Herr Jaacks in dieser Zeit getan, um eine Alternative für seine Zukunft aufzubauen?

Stufe 3: 

Eine öffentliche Kampagne 11/21 - 04/22

Nachdem die Klage vor dem Verwaltungsgericht am 29.10.2021 abgewiesen wurde und mit dem Termin des Endes der Pachtzeit am 31.12.2021 vor Augen, hat eine Gruppe von regionalen Unterstützer:innen eine Debatte rund um das Thema aktiv in unserer direkten Nachbarschaft, dem Stadtteil Rissen (in dem wir leben und der Hof liegt),  über eine Online Petition und die sozialen Medien begonnen. Sehr unterstützt wurde die Kampagne über die Facebook-Seite, die im Namen von Herrn Jaacks betrieben wurde.  
Highlights sind: 

  • Die Online Petition, gestartet am 02.11.2021  initiiert von Frau Schroth, Frau Fuhr (Freundkín der Familie, nutzt den Moorhof als Park&Ride Platz), Frau Schön (Mutter eines Mitarbeiters)  - inhaltliche Bewertung auf der Seite Petition(en) 
  • Die aktive Unterstützung durch das Zukunftsforum Rissen
  • Eine anonyme Plakataktion Mitte November 2021 im Stadtteil (siehe Bild)
  • Die Einreichung einer Petition (andere Inhalte als die der Online-Petition) beim Hamburger Senat am 20.01.2022 flankiert durch Presseberichte
  • Eine politische Kampagne getarnt als thematische Aufbereitung in der Bürgerschaft und dem Bezirk Altona durch die Fraktion Die Linken 
  • Der erste bezahlte Boost der Onlinekampagne gezündet Ende 2021 zum Ende des Pachtvertrages (in sozialen Medien das "Wunder von Rissen" genannt) - Anstieg von ca. 11.000 Stimmen auf 120.000 Stimmen in wenigen Tagen
  • Der zweite bezahlte Boost der Onlinekampagne direkt vor dem Räumungstermin im April 2022 von ca. 125.000 Stimmen auf 180.000 Stimmen


Wir haben uns in dieser Phase das erste Mal öffentlich geäußert, da es absehbar war, dass die  gemeinsame Vereinbarung - auch im Kern der Auszug - seitens Herrn Jaacks nicht eingehalten wird.  Zu uns hat keiner seiner Unterstützer bis heute Kontakt gesucht.

Im März 2022 haben wir einen offenen Brief an die Initiatorinnen der Online-Petition geschrieben. In dem Brief haben wir einen Austausch zu der Situation und der Zukunft sowie die Unterstützung zur Lösungsfindung mit Herrn Jaacks angeboten:


Wir haben viel Respekt vor ihrem Engagement rund um die Situation und Zukunft des Moorhofes. Wir verstehen gut, dass familiär oder anderweitig Betroffene diese Situation emotional anfasst – uns geht es nicht anders. Uns ist seit Anbeginn sehr bewusst, welche Verantwortung wir in jeder Hinsicht mit dem Erwerb des Hofes übernommen haben.

 

Es ist bemerkenswert welche Reichweite das Thema durch Ihre Online-Petition und die politische Arbeit einiger Verbände und Parteien bekommen hat. Leider basiert dies auf der fehlerhaften und sehr einseitigen Presse-Berichterstattung der letzten zwei Jahre. Ihre Positionen aus dem NDR-Fernsehbericht und der der Stadt Hamburg eingereichten, abgewandelten Petition betreffen wiederum wichtige Fragestellungen um die Zukunft des Moorhofes und dem gesamten Umfeld, die auch uns äußerst am Herzen liegen und in unserem Konzept umfangreich berücksichtigt werden. 

 

Unserer Meinung nach ist die Vergangenheit ausreichend aufgearbeitet – bei Bedarf stehen wir selbstverständlich für einen Austausch dazu zur Verfügung. 

 

Davon ausgehend, dass anerkannt wird, dass wir rechtmäßige Eigentümer des Hofes sind, und in dieser Funktion Pflichten und Rechte rund um den Moorhof haben, bieten wir an, uns zu den nun wichtigen Themen mit Ihnen auszutauschen – ob sachlich oder emotional.

 

Es würde uns sehr freuen, wenn wir bei der Lösung des gegenwärtigen Konfliktes dabei unterstützt werden, Herrn Jaacks zu helfen. Wir glauben weiterhin daran, dass es miteinander einen besseren Weg gibt als gegeneinander.

 

Wir möchten vor allem in die Zukunft blicken. Die nun wichtigen Fragestellungen für die Zukunft - rund um das Thema Verkehr und den Natur- und Landschaftsschutz – finden bei uns eine umfassende Berücksichtigung. Gerne können wir, wie von Ihnen vorgeschlagen, im Rahmen eines runden Tisches alle Themen besprechen. Natürlich werden alle legitimen Interessen berücksichtigen. Es gibt bestimmt noch Raum dafür konstruktive Vorschläge bei unserer Planung einzubeziehen. 

 

Wir freuen uns, wenn wir einen fruchtbaren Austausch gemeinsam auf die Beine stellen und bieten Ihnen und jedem Interessierten diesen herzlich an. 


Das Gesprächsangebot wurde abgelehnt. Als Antwort kam: "Wir haben uns ... bewußt  and die verantwortlichen Behörden gewandt.... Wir sehen.... dort unser Anliegen an der richtigen Stelle."

Mehr dazu im Pressespiegel und bei der Kommentierung der öffentlich gemachten Positionen

Stufe 4: 

Kampf um Zeit -  (k)eine unendliche Geschichte
10/21 bis zum 10.07.2023

Am 31.10.2021 haben wir per Schreiben an Herrn Jaacks (hier zu lesen) die vertragliche Abwicklung zum Ende des Jahres dargestellt und unsererseits das Angebot unterbreitet über eine Pachtverlängerung zu verhandeln.  Der Anwalt von Herrn Jaacks antwortete am 07.11.2021 und bestätigte, dass ein Gesprächstermin stattfinden sollte.

Am 14.12.2021 fand der Termin unter Teilnahme von uns, den Eheleuten Jaacks und den jeweiligen Anwälten statt. In dem Termin war das gemeinsame Ziel eine Vereinbarung zu verhandeln, mit der die Zwangsräumung abgewendet werden kann. Als Basis für die Vereinbarung dienten folgende Aussagen von Herrn Jaacks: 

  • bis zu dem Tag war kein konkreter Plan entwickelt worden - man hätte im bevorzugten Radius keinen Ersatzhof gefunden.
  • er wäre in Kontakt zu der Stadt Hamburg und zum Kreis Pinneberg und ginge davon aus innerhalb von 3 Monaten (bis Mitte März 22) eine Baugenehmigung zu erlangen. 


In der Besprechung, die mehr als 3 Stunden andauerte, wurde eine Vereinbarung erarbeitet, die beidseitig mündlich akzeptiert wurde. Unser Anwalt sollte die Vereinbarung schriftlich niederlegen. Sie sollte zeitnah, noch vor Weihnachten unterzeichnet werden. Folgende Punkte wurden u.a. vereinbart (hier die Vereinbarung im Ganzen):

  • erneute Verlängerung der Pachtzeit in verschiednen Stufen - je nach Lösung von Familie Jaacks (Neubau, Umzug, Abwicklung) - bis zu 16 Monate - also bis Max. April 2023.
  • Absicherung der Umsetzung der Vereinbarung
  • Einstellung der Öffentlichkeitsarbeit


Überraschenderweise wurden wir am 23.12.2021 vom Anwalt von Herrn Jaacks darüber informiert, dass das Mandat seitens Herrn Jaacks beendet wurde. 

Auf Rückfrage bestätigte Herr Jaacks; 
es bestünde weiterhin Interesse an einer Vereinbarung. In den nächsten Tagen würde sich ein neuer Rechtsbeistand in die Sache einarbeiten und sich entsprechend bei unserem Anwalt melden.


Die Vereinbarung wurde  Ende 2021 mit Frist zur Rückmeldung bis zum 14.01.2022 direkt an Herrn Jaacks geschickt

Am 17.01.2021 (!)
ging bei unserem Anwalt das Schreiben des neuen Anwaltes von Herrn Jaacks ein. Nun war Herr Beismann, der Anwalt des AbL e.V. mandatiert. Er antwortete mit: 

JA

  • Herr Jaacks sei einerseits gewillt, eine ernsthafte Vereinbarung mit uns zu schließen und sich andererseits bewusst, dass es für ihn und seine Familie auf dem derzeit gepachteten Hof keine dauerhafte Zukunft geben kann
  • Herr Jaacks sei sich zudem darüber bewusst, dass wir in Zukunft den Hof in der von uns angedachten Art und Weise führen werden 
  • Herr Jaacks sei nicht gegen uns vorgegangen, auch nicht mittelbar 
  • Es stand allein die Freie und Hansestadt Hamburg im rechtlichen Fokus , da sich Herr Jaacks von dieser letztlich verständlicherweise Hilfe versprochen hatte, z. B. durch das Angebot im Stadtbereich Hamburg eine Hoffläche errichten zu können, von der aus seine eigenen Flächen hätten erreicht werden können.
  • Es sei Herrn Jaacks nicht gelungen, einen alternativen Hof zu finden bzw. eine Baugenehmigung für einen Hof zu erhalten. Letzteres würde mit Nachdruck betrieben. Herr Jaacks kümmere sich intensiv darum, um die Möglichkeit eines Umzugs seines Betriebes so kurzfristig wie möglich zu erreichen.
  • Herr Jaacks hätte ein hohes Interesse, einen für beide Seiten zielführenden Vergleich zu schließen

ABER

  • Er (der Anwalt Herr Beismann) habe weder an dem zwischen den Parteien geführten Gespräch teilgenommen, noch kenne er die Vorgeschichte im Einzelnen (obwohl er als Anwalt in der Klage gegen das Verwaltungsgericht aufgetreten war)
  • habe die rechtliche Situation nach der durchgeführten Zustellung des gerichtlichen Vergleiches aus dem Protokoll der nichtöffentlichen Sitzung des Amtsgerichts Hamburg-Bergedorf vom 27.11.2019 mit Familie Jaacks hinsichtlich aller rechtlichen Möglichkeiten ausführlich erörtert
  • Die "gewünschte" Sicherheitsleistung  soll hinsichtlich der Zweckdienlichkeit überprüft werden
  • Herr Jaacks würde Höchstfristen für seinen Verbleib auf dem Hof akzeptieren, soweit diese realistisch das durchzuführende Baugenehmigungs-, Bauplanungs- und Finanzierungsverfahren (ohne dass es bereits ein konkretes Bauvorhaben gäbe) abbilden
  • Frau Jaacks soll an der Vereinbarung nicht teilnehmen (!)
  • Die Facebook- Seite Moorhof / Herrn Jaacks gehöre ihm gar nicht und würde daher auch nicht von ihm betrieben.


Auf den Punkt gebracht:
Nichts Konkretes außer: Wir sollen das Risiko übernehmen, dass Herr Jaacks irgendwann einmal in seinem Zielkorridor einen neuen Hof bauen kann!

Sehr positiv haben wir die Presseerklärung von Herrn Jaacks vom 22.02.2022 aufgenommen. (Text hier). 

Leider zeigte sich in weiteren Telefonaten und Emails , dass Herr Beismann immer eine Hintertür für Familie Jaacks offen lässt. Damit wurde uns keinerlei Planungssicherheit gegeben . Eine Einigung war so unmöglich.   

Als Konsequenz blieb nur die seit Dezember mehrfach angekündigte Räumung.

Eine am 11.04.2022 eingereichte Räumungsschutzklage des Anwaltes Beismann gemäß § 765a ZPO wurde am 21.04.2022 als unbegründet abgewiesen. In der Begründung des Gerichts hieß es: 

Der Pachtvertrag wurde 2004 mit der damaligen Eigentümerin des landwirtschaftlichen Betriebes geschlossen und war von Anfang an auf 15 Jahre befristet. Das Pachtverhältnis endete am 30.09.2019. Der Schuldner musste von Anfang an davon ausgehen, die betrieblichen Flächen mit seiner Familie nach 15 Jahren wieder räumen zu müssen. In dem Vergleich des Amtsgerichts Hamburg Bergedorf vom 27.11.2019 hat sich der Schuldner der Gläubigerin und jetzigen Eigentümerin des Hofes gegenüber verpflichtet, die streitgegenständlichen Flächen zum 31.12.2021 geräumt herauszugeben und somit die Pachtzeit bereits um 2 Jahre verlängern können. Spätestens bei Abschluss des Vergleichs gab es darüber keine Zweifel mehr, und er hat eine großzügige Frist erhalten, sich Ersatzwohnraum zu beschaffen. Glaubhaft gemacht hat der Schuldner jedoch mit Schriftsatz vom 11.04.2022 erst kurzfristige Bemühungen ab Januar 2022, einen Ersatzhof zu finden.  


Die Räumung am 26.04.2022 konnte nicht vollzogen werden, da nun plötzlich Frau Jaacks als Mitbesitzerin des Hofes aufgetreten war.  Ihr würden nach eigenen Angaben 8 Jersey Rinder, Jungtiere und Kälber aus der Rinderherde von insgesamt 268 Tieren gehören (öffentlich wird immer behauptet es seien 320 - klingt wohl viel besser).


Am 22.04.2022 hat Herr Beismann noch zusätzlich Klage wegen Unzulässigkeit der Zwangsvollstreckung gemäß § 767 ZPO bei Gericht eingereicht. Als Begründung gibt Herr RA Beismann u.a. an: 

Die aktuellen Bemühungen würden sich aufgrund der in der Nähe belegen Eigentumsflächen, auf die Errichtung einer neuen Hofstelle im Landkreis Pinneberg bzw. auf der Stadtgrenze der Freien und Hansestadt Hamburg zu Schleswig Holstein konzentrieren. So sei der Kläger im Januar 2022 auf die Stadt Pinneberg zugegangen, um die Möglichkeiten einer Baugenehmigung als privilegiertes Bauvorhaben im Außenbereich zu eruieren. Für eine Fläche in Altona hätte eine Besprechung im Bezirksamt, am 21.04.2022 stattgefunden, für eine Fläche in Wedel bereits am 14.04.2022 . Wenngleich die bei den Ämtern besprochenen und grundsätzlich in Betracht kommenden Flächen benachbart an der Grenze von Altona nach Wedel liegen würden, wären gänzlich unterschiedliche Bewertungen vorgenommen worden. In Altona würde ein Neubau eines Hofes nur unter erschwerten Bedingungen in Betracht kommen können. Seitens des Bezirksamtes wäre aufgrund der erforderlichen Prüfungen von einem Zeitraum von Jahren bis zu einer etwaigen Baugenehmigung ausgegangen worden.

In diesem Zusammenhang steht auch eine Anfrage von Frau Blume (FDP) vom 02.05.2022

Am 05.05.2022 sind wir erneut per Email aktiv auf Frau und Herrn Jaacks zugegangen, um eine Lösung ausserhalb der gerichtlichen Auseinandersetzung z.B. durch eine Mediation zu finden.

Ebenso haben wir den Unterstützerinnen / Initiatorinnen der Petition am 26.04. erneut ein Angebot für ein Gespräch gemacht. Als Antwort wurde geschrieben, dass sich die Damen zeitnah dazu melden würden. Bis heute ist dies ausgeblieben. 

 Stand Mai 2022

In dieser Realsatire war noch nicht das letzte Kapitel geschrieben.

In einer Stadt mit einer langen Hausbesetzer-Historie konnte der listige Hofbesetzer mit weiterer Unterstützung rechnen. Natürlich richtet sich unsere Kritik nicht gegen den sympathisch, bockigen Querkopf sondern ausschließlich gegen seine Unterstützer (allen voran ABL e.v. / Die LINKE) und sogar auch gegen die Bundesregierung...

Frau Dr. Nick, Parlamentarische Staatssekretärin und Mitglied des Deutschen Bundestages hat für Herrn Bundesminister Özdemir und auf Papier des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Unterstützung in der Sache versprochen. Persönlich hat sie Kontakt zu der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft aufgenommen, um dafür zu werben, dass der wenig mobile Bauer eine berufliche Perspektive in dem gewünschten Radius  behält. Sicherlich hat sich Frau Dr. Nick vorher ausführlich informiert, wie der Fall des Landwirten Jaacks liegt - und ob Herr Jaacks in seiner Existenz bedroht sei, da er seinen Milchviehbetrieb nicht mehr fortführen könne. Das Schreiben hier. Unser Schreiben an Frau Dr. Nick hier.

Nicht zu verstehen ist, warum Herr Jaacks bisher alle Angebote, die weiter als 5 Km von seinem Eigenland entfernt liegen, abgelehnt hat. Von uns kamen bisher 15 Hinweise auf Angebote. (z.B. ein Hof bei Neumünster - Angebot vom 04.09.2020 - ca. 8 Km von der Molkerei entfernt, zu der aktuell die Milch vom Hof gebracht wird)

Hier eine Auswahl von Angeboten an Höfen, die zum Verkauf oder zur Pacht zur Verfügung standen:


Davon sind die meisten bereits verkauft - auf weitere 7 hatten wir in den letzten 2 Jahren hingewiesen, die auch längst vergeben sind….

Stand Oktober 2022

Dann war der Sommer vorbei. Weitere 5 Monate waren ins Land gegangen.

31.05.2022 - Versuch einen runden Tisch zu organisieren oder doch kein wirkliches öffentliches Interesse!?


Im Mai haben wir über mehrere Informationskanäle und auch einige Personen persönlich und direkt zu einem "runden Tisch" am 31.05. eingeladen. Einige Interessierte (2x Presse, 4x Landwirte aus dem Umfeld, 12 interessierte Nachbarn) sind unser Einladung gefolgt und haben Antworten auf konkrete Fragen erhalten. Die von uns direkt eingeladnen Personen - als Kritiker oder Gegner öffentlich auftretende Personen - sind der Einladung allesamt nicht gefolgt. Nur sehr wenige haben es für nötig erachtet wenigstens abzusagen. 

Die Autorinnen der Petition haben die Teilnahme  mit der Begründung abgesagt, dass die Vorstellungen zu einem "runden Tische" sehr weit auseinander gehen würden und ohne Anwesenheit aller Beteiligten ein solcher nicht zielführend sei. Der Vorschlag, dass ein "runder Tisch" nach Vorstellung der Damen gerne organisiert werden könnte und wir dafür gerne zur Verfügung stünden, ist wieder einmal ohne weitere Antwort oder Bemühung geblieben.

Die Veranstaltung war trotzdem zielführend und für die Anwesenden informativ.

In der Folge gab es eine Berichterstattung in der lokalen Presse. Interessant war ein Leserbrief von Herrn Hadi Klooss, abgedruckt in der Rissener Rundschau. Herr Klooss stellte fest:

"Knackpunkt des ganzen Streits ist also das Konzept, das die Öffentlichkeit bis jetzt nicht kennt und das auch auf der Website nicht erkennbar ist. Was Landwirtschaft im Sinne des Gesetzes ist, ist in § 1 Ziffer 2 (des GrdstVG) geregelt:  (Landwirtschaft ist die Bodenbewirtschaftung und die) mit der Bodennutzung verbundene Tierhaltung, um pflanzliche oder tierische Erzeugnisse zu gewinnen, besonders der Ackerbau (, die Wiesen- und Weidewirtschaft, der Erwerbsgartenbau, der Erwerbsobstbau und der Weinbau sowie die Fischerei in Binnengewässern.)
Zudem leitet Herr Klooss daraus ab:
"Würde der Käufer auf dem Moorhof Pferdewirtschaft betreiben, um Schlachtpferde zu vermarkten (was ich ihm nicht unterstelle!), wäre dies im Sinne des Gesetzes ein Grund, ihn einem Landwirt gleichzustellen."
Er bedauert:
"Leider ist das der Genehmigungsbehörde vorgelegte Konzept im Detail nie in die öffentliche Diskussion eingebracht worden, um die Diskussion zu versachlichen."

Lieber Herr Klooss,
leider sind Sie nicht mit uns in Kontakt getreten. So bleibt uns nur hier ein Kommentar dazu. Ihre Interpretation des Gesetzes ist falsch. Es sind nicht nur Pferdebetriebe die Schlachtpferde vermarkten landwirtschaftlich geprägt (und ja, das werden wir nicht tun). Eine Pferdezucht gilt grundsätzlich als Landwirtschaft, da sie der Primärproduktion zugeschrieben wird. Auch die Erstausbildung der eigenen Fohlen bis zur Marktreife gehört zur landwirtschaftlichen Urproduktion. Eine Pensionspferdehaltung wird dann als landwirtschaftlich eingestuft, wenn eine eigene Futtergrundlage vorliegt. 
Ehrlich gesagt, wollten wir niemals Streit, vor allem nicht einen öffentlichen. Knackpunkt aus unserer Sicht ist, dass die Öffentlichkeit, so wie offensichtlich auch Sie, nicht das Vertrauen hat, dass die Behörden den Sachverhalt korrekt bearbeitet haben und niemand mit uns sondern nur über uns redet / schreibt. Warum nehmen Sie an, dass im Prüfungsprozess etwas nicht in Ordnung gewesen sei? Das Konzept und der Prüfungsprozess der Behörde ist komplex und tatsächlich nicht für eine Veröffentlichung geeignet - ihr Text zeigt, dass Fehlinterpretationen und Vorurteile in der Öffentlichkeit verbreitet sind.  Wir laden Sie (so wie bisher auch andere Personen, Politiker und Journalisten) und auch alle anderen Neugierigen herzlich ein uns zu besuchen. Gerne stellen wir das Konzept sowie die Rückmeldungen aus dem Prüfungsprozess zum Lesen zur Verfügung.  Melden Sie sich gerne per Email bei uns und bringen Sie viel Zeit mit. 

Juni bis August  2022- Versuch einen Mediationstermin zu organisereren oder wie man auf Zeit spielt


Parallel zu unserer öffentlichen Veranstaltung haben wir im Mai, Juni und Juli erneut versucht mit Familie Jaacks in einen Dialog zu kommen um deren Probleme proaktiv gemeinsam zu lösen.

Am 05.05. schlugen wir vor eine Mediation durchzuführen - befristet bis zum 28.05.. Am 26.05. mussten wir per Email an das Angebot erinnern. Die Antwort von Herrn Jaacks kam natürlich erst am 28.05.
 

  • er habe zur Kenntnis genommen, dass wir – aufgrund der wiederholten Anfrage - eine gütliche Einigung noch anstreben wollten. Zuletzt hatte er dieses so nicht mehr wahrgenommen.
  • Aus seiner Sicht hätte es sich bereits angeboten, im Vollstreckungstermin die Möglichkeit einer Einigung zu besprechen. Seinerseits war in dem Termin allerdings aufgrund des geäußerten Vorwurfs der „unmoralischen“ Rechtsverteidigung der Eindruck entstanden, unsererseits wäre ein Einigungswille nicht vorhanden. 
  • Wir hätten in der Folge zwar mit Email vom 05.05.2022 Gesprächsbereitschaft durch den Vorschlag einer Mediation signalisiert. Da wir jedoch  am selben Tag durch unseren Rechtsanwalt Erinnerung gegen die Entscheidung des Gerichtsvollziehers einlegen liessen, wären wir erneut in die Offensive gegangen, so dass er eine ernsthafte Einigungsbereitschaft nicht erkennen konnte.
  • Er teilte unsere Einschätzung, dass eine Einigung mit jedem juristischen Schritt immer schwieriger wäre, warum ihn unsere Vorgehensweise auch irritiere. Er vermutete ein Kommunikationsproblem als Ursache, das wohl auch der Enttäuschung beider Seiten über die verfahrene juristische Situation geschuldet sei.
  • Er versicherte uns, sowohl selbst am Umzug des Betriebes mit Nachdruck zu arbeiten als auch gesprächsbereit in der Sache zu sein und fragte nach konkreten Vorschlägen über die Findung eines unabhängigen Mediators und über den Ablauf einer Mediation.


Auch wenn die persönliche Email aus fremder Feder zu sein schien, antworteten wir:

"in Bezug auf das Kommunikationsproblem stimmen wir mit Ihnen überein. Wir empfinden die Kommunikation seit Anbeginn als eine Einbahnstraße, die nur von uns ausgeht -   Wir können uns nicht erinnern, dass Sie jemals auf uns zugegangen sind, um etwas für eine Lösung des Konfliktes zu tun – auch nicht während des ersten Räumungstermins oder zwischen dem ersten Räumungstermin und dem 05.05. – diesbezüglich steht es 0:3 für uns. Stattdessen scheint es, Sie möchten dabei bleiben sich von eigenen oder fremdgesteuerten Wahrnehmungen und Eindrücken leiten zu lassen. Zum Abbau solcher Wahrnehmungs- und Kommunikationsprobleme dient eine Mediation. Sicherlich kann Ihnen Ihr Anwalt dazu mehr berichten. Unten weitere Infos. Kosten werden geteilt.

 

Wir nehmen unsererseits leider wahr, dass Ihrerseits alles dafür getan wird keine Lösung zu erarbeiten (so auch von Ihnen immer wieder öffentlich postuliert). Anders können wir uns nicht erklären, wie Sie nach dem umfangreichen Lösungsgespräch im Dezember mit der gemeinsam entwickelten Vereinbarung umgegangen sind. Zudem haben wir feststellen müssen, dass Sie nicht vertragstreu sind und in dem Termin im Dezember nicht ehrlich (zu sich selber?) waren.

 

Deutlich konträr ist unsere Wahrnehmung der juristischen Situation. Wir halten diese für absolut klar und eindeutig. 

 

Interessant ist für uns, dass Sie meinen, wir wären in eine Offensive gegangen (wieder einmal scheinen Sie Opfer sein zu wollen). Ehrlich gesagt folgen wir einem offen und sehr häufig Ihnen gegenüber kommunizierten Weg und haben bisher nur reagiert, was sich jedoch gerade ändert. Noch einmal in aller Klarheit: Wenn wir nicht auf anderem Weg eine gemeinsame Lösung finden, müssen und werden wir unser Recht juristisch durchsetzen. Wir wollen keinen Krieg. Wir wollen für uns Planungssicherheit. Zudem sind wir nicht mehr bereit Einschränkungen in Kauf zu nehmen, die die momentane Situation zwischen den Stühlen für uns bringt. Übrigens steht es in Bezug auf eingereichte Klagen in der Sache derzeit 4:0 für Sie

 

Zwischen 2004 und bis Ende 2021 haben Sie für sich keine Lösung erarbeitet. Ende Mai 2022 sind weitere 5 Monate ins Land gegangen, ohne dass eine Lösung Ihres Problems erkennbar wird. Aus den Klageschriften von Herrn Beismann geht eindeutig hervor, dass Sie erst in diesem Jahr angefangen haben sich um Ihr Problem aktiv zu kümmern. Unterstützt wird dies durch die Weigerung in irgendeiner Form konkret werden zu wollen oder wie Herr Beismann schreibt: Herr Jaacks wird Höchstfristen für seinen Verbleib auf dem Hof akzeptieren, soweit diese realistisch das durchzuführende Baugenehmigungs-, Bauplanungs- und Finanzierungsverfahren abbilden. Nun ist Ihr Problem mittelbar auch zu unserem Problem geworden mit dem wir uns beschäftigen müssen und aus dem uns seit Januar 2022 ein Schaden entsteht. Wir nehmen wahr, dass Sie heute keinen wirklichen Plan haben und befürchten dass dies auch mindestens mittel- bis längerfristig so sein wird. Ihre Beteuerung, dass Sie mit Nachdruck an einem Umzug arbeiten würden, haben wir bereits in diversen Schriften gelesen, in unserem ersten Termin vor ca. einem Jahr und im Dezember 21  von Ihnen gehört. 

 

Ihre Irritationen können wir auflösen. Auch wir haben alle rechtlichen Möglichkeiten erörtert und setzen diese nun aktiv um. Der Weg für eine außergerichtliche Lösung sehen wir aktuell nur parallel zu dem juristischen Weg (wir haben lange genug still gehalten). Wir sind jederzeit dazu bereit an einen Tisch zu kommen und an einer Lösung für Ihr Problem (das nun auch unseres ist) mitzuwirken – tatsächlich glauben wir immer noch daran, dass es mit Zugewandtheit und Offenheit gelingen könnte. Bis jedoch eine gangbare Vereinbarung entstanden ist, werden wir die angefahrenen Züge nicht stoppen – allenthalber verlangsamen. Es liegt an Ihnen. Unser Hinweis, dass jede außergerichtliche Einigung mit jedem weiteren Schritt schwieriger wird, war auf die (kaum noch vorhandene) Zeit bezogen.

 

Eine Mediation ist ein möglicher Weg:

 

Mediation ist ein sinnvolles Verfahren zur Lösung eines Konfliktes, wenn möglichst viele der nachfolgenden Kriterien erfüllt sind.

  • Diskussionen oder Verhandlungen sind festgefahren
  • Beide Seiten haben das Bewußtsein, dass ein Konflikt vorliegt
  • Es wird eine Einigung gesucht, bei der keine der Konfliktparteien das Gesicht verlieren soll
  • Bei der Lösung geht es weniger darum, Recht zu bekommen, sondern vielmehr darum, eine faire Lösung zu finden
  • Die Parteien kennen sich bzw. stehen anderweitig in Beziehung zueinander
  • Die Parteien wollen, müssen oder werden auch in der Zukunft in Kontakt oder Beziehung bleiben
  • Ein teurer und langwieriger Rechtsstreit soll vermieden werden
  • Neben sachlichen Themen sind auch persönliche Themen Ursache des Konfliktes
  • Beide Parteien haben eine hohe Motivation, die Lösung des Konfliktes eigenverantwortlich zu erreichen
  • Es liegen keine sehr großen Machtunterschiede zwischen den Parteien vor

Weitere Infos bzw. Mediatoren unter: 

https://tenos.de/

http://www.hamburg-mediatoren.de

https://www.mediation-hanselaw.de

 

Wir würden unsererseits eine Mediation als den bevorzugten und geeignetsten Weg ansehen, da nach unserem Empfinden in den Konflikt viele emotionale Facetten eingeflossen sind, die einer wirtschaftlichen Lösung im Wege stehen.

 

Es muss nur schnell in Angriff genommen werden.

 

Alternative wäre auch ein Termin im Stile der letzten Runde denkbar. Wobei wir dafür nur zur Verfügung stehen, wenn das Ziel eines Termines eine fertig abgeschlossene Vereinbarung ist. 

 

Informieren Sie sich gerne bzw. stimmen Sie sich ab und kommen auf uns zu, wenn Sie mit uns an einer Lösung arbeiten wollen. Wir würden es begrüßen diesbezüglich direkt mit Ihnen zu kommunizieren. "

Da es hierzu keinerlei Antwort gab, hatte unser Anwalt am 03.06. dem Anwalt von Familie Jaacks mit Frist bis zum 10.06. letzte Gelegenheit gegeben auf eine Mediation hinzuwirken. 

Am 03.06. wurden wir zu einem mündlichen Verhandlungstermin wegen der am 22.04. von Herrn Jaacks Anwalt eingereichten Räumungsgegenklage  am 02.08. geladen. 

Pünktlich am 10.06. kam nach Feierabend eine Antwort zu dem Mediationstermin:

  • Nach Rücksprache mit Familie Jaacks bestünde Interesse an einer Mediation. 
  • Hinsichtlich eines Mediators wurde vorgeschlagen, die Landwirtschaftskammern von Niedersachsen und Schleswig Holstein zu bitten, geeignete Personen zu benennen. 
  • es wurde für sinnvoll erachtet, einen Mediator auszuwählen, der mit dem landwirtschaftlichen Bereich vertraut ist. Die Landwirtschaftskammern dürften über geeignete Kontakte verfügen. 
  • Konkrete Daten wären der 27.06. und 28.06.2022, der 04.07. bis 07.07.2022 und der 25.07. bis 29.07.2022  

 
Aufgrund eines gebuchten Urlaubes im Juli haben wir umgehend geantwortet und konkrete Mediatoren sowie den für uns letzten möglichen Termin am 04.07. als verbindlich rückbestätigt. 

Am 30.06. wurde dann zwar auf den Terminvorschlag seitens des Anwaltes von Herrn Jaacks eingegangen - leider wurden aber Mediatoren vorgeschlagen, die eine 4-6 wöchige Einarbeitung in den Fall benötigen würden. 

Weitere Versuche den Termin am 04.07. stattfinden zu lassen, führten nicht zum Ziel, so dass eine Mediation nicht mehr zustande kam. Leider! 

02.08.2022 Gerichtstermin - Klage von Herrn Jaacks gegen die Räumung  


Bei der mündlichen Verhandlung am 02.08. und mit Beschluss vom 04.08. hat das Gericht die Anträge von Herrn Jaacks vollumfänglich als unbegründet abgewiesen.  Einen großen Teil des Sachvortrages nahmen die Behauptungen von Herrn Jaacks ein, einen Ersatzbetrieb zu suchen bzw. sich um eine Baugenehmigung zu bemühen. Rechtsanwalt Beismann berichtete über eine Bauvoranfrage, die von Herrn Jaacks konkretisiert wurde. So soll eine Bauvoranfrage für das Flurstück 26/1 der Flur 23 Gemarkung Wedel am 04.05.2022 eingereicht worden sein. Aus einem dem Gericht in Kopie übergebenen Zwischenbescheid soll sich ergeben, dass die Entscheidungsfrist um drei Monate auf insgesamt sechs Monate verlängert worden sei.

 

Im Rahmen der Güteverhandlung hat die Gegenseite Ihre Vergleichs- und Mediationsbereitschaft noch einmal unterstrichen. Auf Fragen des Gerichts, konnten jedoch keine konkreten Vorschläge unterbreitet werden. Es wurde deutlich, dass sich die Gegenseite über einen Zeithorizont keine Gedanken gemacht hat, sondern schlicht auf eine Verzögerung der Verfahren setzte. Es wurden daher Vergleichsverhandlungen abgelehnt und eine Entscheidung des Gerichts gefordert. 

 

Ausdrücklich hat das Gericht betont, dass die Suche und das Finden eines Ersatzbetriebes gerade nicht Inhalt des Vergleichs vom 27.11.2019 gewesen sei. In Ziffer 1. des Vergleichs haben sich die Parteien vielmehr darauf geeinigt, dass eine Nutzung über den 31.12.2021 hinaus nicht möglich wäre

 

Eine Fortsetzung des Pachtverhältnisses könne nicht verlangt werden, wenn die Laufzeit des Pachtvertrages über einen Betrieb 18 Jahre überschreitet. Diese Laufzeit würde nach Auffassung des Gerichts am 30.11.2022 ablaufen. Über dieses Datum hinaus könne das Gericht den Vertrag ohnehin nicht verlängern. Darüber hinaus habe die Gegenseite weder die Frist des §§ 595 Abs. 5 BGB noch die Frist des § 595 Abs. 7 BGB eingehalten. Schließlich sei es dem Pächter gemäß § 595 Abs. 8 BGB zwar verwehrt, auf die Rechte aus § 595 zu verzichten. Allerdings kann der Verzicht ausdrücklich erklärt werden, wenn dieses zur Beilegung eines Pachtstreits vor Gericht oder vor einer berufsständischen Pachtschlichtungsstelle erfolgen würde. 

 

Im Vergleich vom 27.11.2019 haben sich die Parteien dahingehend geeinigt, dass eine Nutzung des Grundstücks nach dem 31.12.2021 nicht mehr möglich sei. Demnach kann der Antrag von Herrn Jaacks auf Verlängerung des Pachtverhältnisses und damit auf Unzulässigkeit der Zwangsvollstreckung keinen Erfolg haben.

19.07. - Antwort von Frau Dr. Nick Parlamentarische Staatssekretären im Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung und Antwort vom 22.07. von Herrn Jungehülsing (BMEL) oder - wie man politisch um Antworten herumschifft


Auf unser Schreiben vom 06.05. haben wir von Frau Dr. Nick keine persönliche Antwort erhalten. Auf eine Anfrage auf Abgeordnetenwatch.de hier  antwortete sie  am 19.07. per Schreiben hier.  Ein öffentliches Statement bei Abgeordnetenwatch.de steht noch aus.  Frau Dr. Nick räumt in Ihrem Schreiben ein, dass Pferdebetriebe gleichwohl landwirtschaftliche Betriebe seien und dass Existenzgründer:innen Zugang zu Land erhalten sollten. Weiterhin sieht sie ohne weiterer Begründungen, dass der Verkauf des Moorhofes die Probleme auf dem Bodenmarkt aufzeigen würde.  Am 21.07. haben wir von Herrn  Jungehülsing die hier zu lesende Antwort auf unser Schreiben an Frau Dr. Nick erhalten. Er stellt klar, dass das GrdstVG nur zwischen landwirtschaftlichen und außenlandwirtschaftlichen Erwerbern unterscheidet.  Er erläutert, dass das BMEL nicht dafür zuständig sei, einzelne Akteure auf dem Bodenmarkt zu betreuen, räumt jedoch ein, dass selbst das BMEL Einzelfälle mit existenziellen Fragestellungen sorgfältig prüfen würde. Wie das dazu passt, dass sich das BMEL in Person von Frau Dr. Nick aktiv um eine individuelle Lösung für Herrn Jaacks bemüht und sogar dafür mit der Hamburger Behörde in Kontakt tritt, können wir nicht verstehen.  Leider haben sich weder Frau Dr. Nick noch Herr Jungehülsing mit dem Sachverhalt des Verkaufes des Hofes im Detail auseinandergesetzt, sondern beziehen ihre Informationen offensichtlich aus der Petition und der Presse,  so dass wohl alle Schreiben ausschließlich politische und parteiliche Zwecke verfolgen.  

Tatsächlich sehen auch wir die Probleme am Bodenmarkt und die Notwendigkeit der Novellierung des Rechts. Mit dem Verkauf des Moorhofes hat dies jedoch rein gar nichts zu tun!!!

20.08.2022 - Herr Jaacks braucht "nur ein bisschen Zeit"! 
Oder: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.....


Am 20.08. äußerte sich Herr Jaacks nach längerer Pause wieder zu seiner Situation in der Öffentlichkeit. Hier der Bericht.  Erneut gibt er an, dass er sich damit abgefunden habe den Hof verlassen zu müssen. Er brauche halt nur ein wenig Zeit. Er habe eine neue Fläche für seinen Betrieb gefunden und einen Bauantrag gestellt. Das stimmte so nicht!
Richtig war, dass Herr Jaacks  am 04.05.2022 eine BauVORANFRAGE für einen Bau auf einem Grundstück in Wedel s.u. - direkt angrenzend an das Wildgehege und Naturschutzgebiet - gestellt hat. Eigentümer des Grundstückes ist die Stadt Hamburg. Die Stadt Wedel hatte am 09.05. einen Zwischenbescheid gesandt, dass eine Entscheidung bis November dauern könne.  Wenn es tatsächlich ein positives Feedback im November zur Bauvoranfrage gegeben hätte und Herr Jaacks dann einen kompletten Bauantrag gestellt hätte, der sicherlich mindestens 6 Monate mit allen Gutachten, Statik, Brandschutz  etc. brauchen würde, würde die Entscheidung wenigstens weitere 2 Monate benötigen und mit Bau etc. wäre dann frühestens Ende 2024realistisch eher Mitte 2025 mit einem Umzug zu rechnen... Alles andere ist naiv - das ist definitiv nicht "nur ein bisschen Zeit"! Wie sich das Vorhaben in Wedel mit den Interessen der Umwelt- und Naturschutzverbände vereinbaren lässt, ist ein weiterer fraglicher Aspekt. 

Bauvorhaben Milchhof Jaacks in Wedel

Der neue Milchviehbetrieb soll nach den Vorstellungen des Hofbesetzers auf einem ca. 8,5 ha großen Grundstück in Wedel gebaut werden (unten rot markiert).  Das Grundstück ist im Eigentum der Stadt Hamburg, zur Zeit an Herrn Jaacks verpachtet und soll im Erbbaurecht zur Verfügung gestellt werden. Aktuell wird es als Grünland genutzt. Dort soll ein moderner und kuhfreundlicher Stall für über 300 Kühe gebaut werden zzgl. Nebenflächen.

Durch die Bebauung würde im Klövensteen zusätzlich deutlich mehr Fläche überbaut und versiegelt werden als aktuell auf dem Moorhof (der nicht für die Anzahl der Tiere gebaut wurde). Der Verkehr (tägliche Milchabfuhr, Versorgungsfahrten und Besucher) würde entweder über die Moorwegsiedlung, Wespenstieg in Wedel und den Sandmoorweg vorbei am Wildgehege, Kinderspielplatz und öffentlichen Parkplatz oder über den Seemoorweg oder vorbei am Moorhof über den Klövensteenweg, Babenwischenweg und Sandmoorweg geführt werden.  Auch der landwirtschaftliche Verkehr wird deutlich zunehmen. 

Dem Projekt wurde schließlich Anfang 2023 eine Absage erteilt. 

Das Grundstück heute!

2024?

Neue Unterstützer?

20.08.2022 - Der Moorhof wird als Schwalbenfreundlich ausgezeichnet


Am selben Tag wurde der Moorhof vom NABU als "schwalbenfreundliches Haus" ausgezeichnet . Eine Auszeichnung, die uns sehr freut. Was uns weniger freut ist der veröffentliche "Seitenhieb" der Vorsitzenden vom NABU Gruppe Hamburg West, Frau Meyer-Ohlendorf.  Hier zu lesen.  Mit Ihrer Aussage "Das findet man in keinem Pferdestall" hat Frau Meyer-Ohlendorf nicht nur Herrn Jaacks ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert, sondern uns und viele echte Schwalben-Experten überrascht - zumal der NABU behauptet seine Aufgaben auf wissenschaftlichen Grundlagen zu verwirklichen.

Auf Nachfrage schrieben uns Schwalben-Experten des NABU und von anderen führenden Naturschutzorganisationen zu dieser Aussage:

„ob Schwalben lieber bei Rindern oder bei Pferden sind, kann ich Ihnen so nicht beantworten. Die Rauchschwalben sind nicht so wählerisch, wie wir vielleicht meinen. Es muss nur möglichst innerhalb eines Gebäudes sein. Sie nisten auch in Scheunen ohne Tiere, in Industriehallen, unter Bootsstegen an Flüssen und Seen, unter Brücken und dergleichen. Bis auf eine Ausnahme sind alle .... vorhandenen Viehställe ( ehemalige Rinder- und Schweineställe ) in Pferdehaltungen umgewandelt worden. Die alten Gebäudestrukturen sind weitgehend erhalten und werden fast ausschließlich für die Pferdehaltung  ( Reitsport ) genutzt und sind nach wie vor von den Rauchschwalben sehr intensiv besiedelt. Den Pferdehaltern haben wir zu danken, dass die Schwalben bei uns überhaupt überlebt haben. Wir ... haben diese Pferdeställe mehrfach als schwalbenfreundliche Ställe ausgezeichnet.“

 

Das höre ich zum erstenmal, dass Schwalben, bezogen auf das Nahrungsangebot Kuhställe den Pferdeställen vorziehen. Grundsätzlich finden die Schwalben Ihre Hauptnahrung ausserhalb der Ställe. Es sei denn bei einer Schlechtwetterperiode, da pflücken sie schon auch Insekten von den Wänden, gleich in welchen Stallungen. Primär hängt die Nistplatzwahl der Schwalben vom Standort, das heißt der Bauweise der Stallungen und dem äußeren Umfeld ab. Bei mir im Ort sind z.B. 2 Pferdeställe mit je ca. 10 bis 15 Pferden. Die Population der Rauchschwalben in den Pferdeställen ist gegenüber den größeren Kuhställen in der Nähe, mit je ca. 20 belegten Nestern wesentlich höher.“

 

Uns sind auch zahlreiche Pferdebetriebe, Stallungen etc. bekannt, bei denen Rauchschwalben nisten und brüten und erfolgreich ihre Jungen aufziehen können, da sie hinreichend Fliegen, Mücken und andere Fluginsekten finden. Dazu ist zu beachten, dass die Schwalben im Luftraum um das Brutgebiet drumherum jagen, nicht nur ausschließlich direkt am Brutplatz (also nicht nur in den Stallungen). Daher stehen auch die Chancen gut, dass nach und nach die Stallanlagen bei Ihnen bezogen werden. Die Rauchschwalben sind sehr standorttreu und fliegen die Umgebung ihrer eigenen Aufzuchtnester (ca. 10km Umkreis) an. Mitunter wird über Jahre immer dasselbe Nest von einer "Familie" bezogen.

 

Es gibt keine Entkopplung zwischen Schwalben und Pferdeställen. Viele fühlen sich dort wohl, denn auch das Insektenangebot ist reichlich, und weichen davor nicht aus. In dieser Hinsicht brauchen Sie sich also keine Sorgen zu machen!“

 

ich glaube nicht an eine Zuneigung von Schwalben an Rindern. Es muss das „Umfeld“ stimmen. Dazu sollten Pfützen oder Nassbereiche mit der Möglichkeit vorhanden sein, Nistmaterial zu finden. Nicht nur sandiger, sondern etwas lehmiger Boden, der „haltbar“ ist. Eine gepflasterte Hofstelle, der Rest mit kurzem Rasen, da sieht es schlecht aus. Da gibt es sogar Hauseigentümer, die mit einer Wanne voll Erde nachhelfen, die sie ständig feucht halten. Die Insekten suchen die Schwalben ja nicht nur an den Tieren. Es sind ja keine Madenhacker.“

Wir fragten hierzu bei Frau Meyer-Ohlendorf nach. Sie sendete uns zunächst einen Link zum Thema Kuhfladen.

Zu den Vorzügen von Kuhfladen empfehlen wir Ihnen einen Film mit dem Insektenforscher Dr. Unterweger: https://www.swrfernsehen.de/natuerlich/warum-ein-kuhfladen-ein-eigenes-oekosystem-darstellt-100.html .

Wir antworteten: "vielen Dank für den Interessanten Beitrag. Vor allem die Aussagen zwischen 1:56-2:30 und 3:12-3:23 sind sehr interessant und stützen unser Vorhaben. In dem Bericht habe ich nicht vernommen, dass Schwalben Kuhställe einem Pferdestall vorziehen. Vielmehr wird hier (wie in der gesamten Arbeit von Herrn Dr. Unterweger) die intensive Landwirtschaft (so wie aktuell auf dem Moorhof) als das Problem für das Insektensterben ausgemacht. Tatsächlich möchten wir Ackerland und intensiv genutztes, artenarmes Grünland in artenreiches extensiv bewirtschaftetes Grünland umwandeln."

Frau Meyer-Ohlendorf antwortete ausweichend aber freundlich: "Vielen Dank für Ihre Hinweise. Der Moorhof zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Anzahl Schwalben aus, die in den alten Stallungen, auf dem Hof und in der Umgebung sehr gute Lebensbedingungen vorfinden. Diese zu erhalten sollte unser gemeinsames Ziel sein. Die Auswirkungen der von Ihnen geplanten modernen Pferdeställe auf die hiesige Schwalbenpopulation wird man erst nach der Inbetriebnahme Ihres Hofes sehen können. Wenn sich der Bestand hält, freuen wir uns sehr, auch Ihren Betrieb als schwalbenfreundliches Haus auszuzeichnen."  



Mitte Juni hatten wir bereits Kontakt zum NABU aufgenommen. Wir hielten den NABU als Partner für die Zukunft für sehr geeignet. In der Satzung steht, dass der Zweck des NABU die Förderung des Naturschutzes, der Landschaftspflege und des Tierschutzes sowie Umweltschutzes sei. Daher fragten wir an, ob Interesse an einer Zusammenarbeit bestünde, um folgende Punkte im Umfeld des Moorhofes für die Zukunft sicherzustellen: 

  • Stärkung der Biodiversität durch Zuwachs an ökologisch und nachhaltig bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen, Förderung extensiv genutzter Grünlandflächen (Strukturreichtum, geringe Düngung, relativ später Schnitt und eine angepasste Beweidung) 
  • Tierwohl
  • Berücksichtigung von Umweltwirkungen wie Biodiversität, abiotischer Ressourcenschutz, Klimaschutz, etc.
  • Gentechnikfreie Bewirtschaftung
  • Verzicht auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und deutliche Reduzierung des Einsatzes von Dünger
  • Reduzierung von Emissionen durch geringeren Verkehr und Einsatz von Landmaschinen 
  • Erhebliche Energie- und Ressourceneinsparung z.B. durch die Nutzung von regenerativen Energien auf dem Hof
  • Erhalt und Entwicklung des Klövensteens für die Erholung, als ökologischer Ausgleichsraum 
  • Sicherung der landwirtschaftlichen Flächen im Klövensteen als Grundlage für eine den ökologischen Bedingungen Rechnung tragende leistungsfähige Landwirtschaft


Frau Meyer-Ohlendorf antwortete mit einem sehr umfangreichen 43 Fragen (!) umfassenden Fragenkatalog. Auch wenn es befremdlich wirkte einen so umfangreichen Fragenkatalog abzuarbeiten, haben wir umfangreich geantwortet:

Sie schreiben, dass „die eigene Futtergrundlage aus ökologischem Anbau“ Basis Ihres landwirtschaftlichen Konzepts sei. Sie besitzen 16 ha Eigenland und möchten auf den begutachteten Flächen am Sandmoorweg und am Butterbargsmoor „artenreiche Flachlandmähwiesen“ anlegen.

 
1.Wann beginnt Ihre Pacht dieser Flächen? 

Das können wir nicht beantworten. Wir planen die Flächen zu pachten, wenn diese zur Verfügung stehen – was erst dann der Fall sein wird, wenn der derzeitige Hofbesetzer den Hof verlassen hat. Dafür haben wir das Konzept entwickelt, welches wir auch bei der Verpächterin, der Stadt Hamburg,  eingereicht haben.

 

2. Wann möchten Sie mit der Vorbereitung der Flächen und Einsaat beginnen?

bitte schauen Sie in dem Gutachten unter Kap. 3.4.1

 

3. Werden Sie die vorgeschlagene Saatgutmischung übernehmen? Wie gehen Sie mit den dort enthaltenen Pflanzen um, die für Pferde giftig sind, wie bspw. Großer Sauerampfer, Scharfer Hahnenfuß, Gewöhnlicher Gundermann, Wiesen-Bärenklau?

Prinzipiell werden wir uns über die Artenzusammensetzung im Detail noch abstimmen und einzelne Arten bei weitergehenden Bedenken bei der Ansaatmischung außen vor lassen. Genau dafür diente u.A. unsere Anfrage – und unser Wunsch mit Ihnen bei der Umsetzung der richtigen Maßnahmen im Austausch zu sein. 

 

In diesem Zusammenhang gibt es im Grünland nur wenige Arten, bei denen erhöhte Vorsicht geboten ist, weil sie bereits in niederen Dosen zu erheblichen Vergiftungserscheinungen u.U. bis zum Tod bei Pferden führen können. Besonders wichtig ist dabei, welche Arten auch im Heu oder in der Silage ihre Giftigkeit nicht verlieren. Diese sind im Grünland allen voran das Jakobs-Greiskraut, der Sumpf-Schachtelhalm und die Herbstzeitlose. Diese Arten lassen wir außen vor. Ihren Hinweis, dass der Gundermann für Pferde eine ähnliche Toxizität besitzt, werden wir natürlich berücksichtigen. Vielen Dank dafür.

 

Darüber hinaus ist prinzipiell zu sagen, dass nach Paracelsus erst die Dosis macht , was ein Gift ist. Auf der Weide werden die giftigen Arten (i.d.R.) nicht verbissen bzw. u.U. in diätetischem Umfang aufgenommen.  Im Heu oder in der Silage verlieren die meisten giftigen Arten durch den Trocknungs- und/oder Fermentationsprozess ihre Giftigkeit.

  • Der Große Sauerampfer ist nur bei einer höheren Aufnahme wegen seiner Oxalsäureanteile giftig, in geringen Mengen wird die Aufnahme als positiv beschrieben. Auf der Weide wird die Art i.d.R. von Pferde eher verschmäht.
  • Der Scharfe Hahnenfuß ist in allen seinen Pflanzenteilen giftig, wird aber wegen des scharfen Geschmacks allenfalls in geringen, nicht letalen Dosen aufgenommen.
  • Der Wiesen-Bärenklau gilt eher als +- wertvolle Futterpflanze und ist nicht mit dem Riesen-Bärenklau und seine starken Phototoxizität zu verwechseln.


4. Sollen die im Gutachten vorgestellten Grundsätze auch auf Hamburger Flächen Anwendung finden? 

Ja – siehe unsere Anlage der potentiellen Flächen

5. Welche Maßnahmen zur Bodenaufbereitung planen Sie?

bitte schauen Sie in dem Gutachten unter Kap. 3.4.1

 

6. Was bedeutet „ökologische Futtergrundlage“? Werden Sie Ihren Futteranbau zertifizieren lassen, nach welchem Siegel? 

Wir möchten bisher intensive Grünland- und Ackerlandnutzungen auf eine ökologische, extensive und auf Biodiversität ausgerichtete Bewirtschaftung mit kurzen Wegen umzustellen. Eine Zertifizierung werden wir gerne vornehmen, wenn dies sinnvoll oder notwendig ist.

 

7. Werden Sie darüber hinaus den gesamten Betrieb zertifizieren lassen?

Das kann eine Option sein– betrieblich kritisch sehen wir die Beschränkungen bei Krankheiten. Unser Konzept der Eigentumsflächen und des gesamten Betriebes wird sich final erst mit den tatsächlichen Möglichkeiten der Aufstockung vor Ort klären lassen. 

 

8. Mit welchen Umstellungszeiten von konventionellem auf Ökoanbau rechnen Sie?

Die Umstellungszeiten von konventionellem auf ökologischen Landbau betragen i.d.R. zwei Jahre, insofern rechnen wir mit 2-3 Jahre. Leider können wir durch die momentane Situation vor Ort nicht bereits Voranalysen durchführen. 

 

Sie planen „neben der eigenen Futtergrundlage … auch Produzent und Lieferant für qualitativ hochwertiges Biofutter für andere Betriebe im nahen Umfeld“ zu sein.

 

9. Auf welchen Flächen wollen Sie Futtermittel in Bioqualität produzieren? Wie groß sind diese Flächen?

Wir hatten eine Anlage zu dem Gutachten mit den potenziellen Pachtflächen der ursprünglichen Email beigefügt. 

 

10. Sind diese Flächen in Ihrem Besitz oder bereits gepachtet?

Wir haben 16 Ha Eigentum. Die weiteren Flächen planen wir zu pachten.

 

11. Unterliegen diese Flächen Umstellungszeiten, weil sie vormals konventionell bewirtschaftet wurden?

Ja, der Moorhof wurde bzw. wird bisher konventionell und intensiv bewirtschaftet.

 
11. Wer wird sie fachlich beraten und unterstützen?


Aktuell berät uns der Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. für Flächen in SH. Wir stimmen derzeit einen Termin mit dem  ÖKORING Versuchs und Beratungsring ökologischer Landbau im Norden e.V. für eine Umstellungsberatung ab. Zudem sind wir für jeden Tip weiterer Berater dankbar. Gerne würden wir auch den NABU beratend an unserer Seite haben. 

 

13. Haben Sie eine Bedarfsanalyse zu potentiellen Abnehmern Ihres Biofutters durchgeführt? Gibt es konkrete Interessenten? 

Ja, wir sind im Umfeld mit vielen Betrieben die Interessiert sind im Kontakt und sehen einen hohen Bedarf an qualitativ hochwertigem regionalen Futter. 

 

14. Welche Mengen Biofutter aus eigener Produktion planen Sie herzustellen?

Für uns steht Qualität vor Quantität.  Der Output bei Biofutter liegt regelmäßig bei ca. 50% des Outputs von intensiv bewirtschaftetem Grünland. Praktische Erfahrungen hat beispielsweise der NABU-Oberberg: https://www.nabu-oberberg.de/projekte-regionales/heu-zum-erhalt-von-magerwiesen/heu/

 

Sie planen einen Pensionsstall mit „45 Pferden“ und besitzen lt. Presseberichten 5 eigene Pferde. Für die rechnerische Futtergrundlage benötigen Sie 25 ha.

Ihre Rechnung können wir nicht nachvollziehen. Tatsächlich planen wir (die Eigentümer-GbR) einen Stall mit 42 Pferdestellplätzen, von denen auch einige von der Familie Breuer als Einstaller genutzt werden. 

 

15. Welche Flächen werden als Pferdeweiden genutzt?

16. Planen Sie auch eine Pferdezucht oder einen Pferdehandel? 

17. Welche Maßnahmen planen Sie auf den Flächen direkt am Moorhof? Werden diese Flächen für eine Pferdebeweidung trocken gelegt? Wenn ja, wie?

18.  Planen Sie Witterungsschutzbauten und wenn ja, für welche Flächen? 

    

Diese Fragen beantworten wir derzeit nicht  schriftlich. Dies sind Details aus den derzeit in Erarbeitung befindlichen Gutachten und Konzepten für unseren Hof. Zudem hängen die Antworten davon ab, welche Flächen wir vom Moorhof aus letztendlich bewirtschaften werden. 

 

Wie bereits angemerkt, betreuen wir auch die Amphibienanlage im Klövensteenweg. Daher ist die zukünftige Verkehrsbelastung für uns sehr wichtig. Sie schreiben, dass Sie mit „einer monatlichen Lieferung von Einstreu und Futter“ rechnen. Das sind bei 50 Tieren ca. 150 Sack Hafer, 78 Sack Pellets, 78 Sack Müsli, 90 Ballen Heu und 78 Ballen Stroh oder Späne im Monat.

 

Ihre Berechnung können wir nicht nachvollziehen. Aufgrund der eigenen Flächen und den Möglichkeiten arrondiert Flächen zu Pachten, kann der Bedarf an Heu und Stroh je nach Pachtflächen aus der eigenen Produktion mehr oder weniger gedeckt werden. Wir werden genügend Lagerflächen planen um eine optimale Liefersituation für die notwendigen Betriebsmittel zu schaffen. Beispielsweise sind Futtersilos geplant, so dass z.B. Hafer selten und in größerer Menge angeliefert wird. Wenn weiterhin die im Umfeld belegenen Flächen von uns vom Moorhof aus extensiv bewirtschaftet werden, wird sich der Verkehr gegenüber heute erheblich reduzieren. 

 

19. Mit wie vielen LKW Anfahrten rechnen Sie?

Ca. 1-2 / Monat 

20. Über welchen Weg soll Ihr Pferdehof angefahren werden? Mit welchen Fahrzeugen?

Die Zuwegung wird über den Klövensteenweg erfolgen. Eine andere Zuwegung ist uns nicht bekannt. Es werden Versorgungsfahrzeuge und PKW der Mitarbeiter und Einstaller zu uns kommen.  Ein Turnier- oder Schulbetrieb ist nicht geplant.

21. Welche Lagermöglichkeiten, in welcher Größenordnung, planen Sie für Ihre monatlichen Belieferungen?

Wir planen genügend Kapazitäten, dass Kraftfutter und Mist max. alle 2 Monate an bzw. abgefahren wird.

22. Wo und auf wie viel Fläche werden Sie Ihr selbstproduziertes Futter lagern?


Wir planen mir einer Lagerkapazität von einer Jahresrate an Stroh und Heu.

 

Den Mist wollen Sie „auf den eigenen und den Pachtflächen ausbringen“. Bei 10,9 to/a pro Pferd sind das 545 to Mist im Jahr oder 45,4 to im Monat. Lt. Düngemittelverordnung müssen Betriebe, die Festmist herstellen, sicherstellen, die in einem Zeitraum von 2 Monaten anfallende Menge sicher zu lagern.

 

Ihre Berechnung können wir nicht nachvollziehen. Die Lagerung wird in unserem Konzept berücksichtigt. 

 

23. Wo wollen Sie den Mist lagern? 

Es ist ein Mistlager in der Bergehalle vorgesehen. 

24. Auf Flächen, die beweidet werden, ist die Ausbringung von Mist nicht möglich. Auf welchen Flächen planen Sie wie viel Mist auszubringen?

Die Antwort hängt von den letztendlich bewirtschaften Flächen ab

25. Welche Einstreu planen Sie auf Ihrem Hof?

Vorwiegend Stroh. In Einzelfällen z.B. bei Pferden mit Atemwegserkrankungen, werden wir Alternativen wie z.B. Waldboden einsetzen und versuchen auf Späne zu verzichten.  

26. Späne als Einstreu darf nicht auf landwirtschaftlichen Flächen verwendet werden. Wenn Sie Späne einsetzen, wie wollen Sie diese entsorgen?


s.o.

 

Sie betonen, dass Ihnen „das Tierwohl“ sehr am Herzen liegt und es „im Vordergrund Ihres Betriebskonzepts“ steht.

 

Das ist tatsächlich der Fall

 

27. Welche Maßnahmen möchten Sie über den Standard von 12 m² Stall- und 24 m² Auslauffläche je Pferd für das Tierwohl verwirklichen?


Alle Details sprengen hier den Rahmen. Wir planen beispielsweise mit 16 m² Stallflächen zzgl. Paddocks. Zudem planen wir mit viel Bewegungsmöglichkeiten der Tiere, ein gutes Stallklima (Be- und Entlüftung, Licht etc.), eine gesunde Ernährung (Melanie Breuer ist zertifizierte Fütterungsmanagerin und Expertin für Pferdegesundheit) und Einrichtungen wie Laufbänder und eine Solekammer, so dass Erkrankungen gar nicht auftreten. Dies entwickeln wir zusammen mit dem AK Pferdebetrieb, mit Tierärzten und erfahrenen Betriebsberatern. Der Hof ist aufgrund der Lage und den arrondierten Flächen dafür ideal. 

28. Werden Sie allen Pferden auf Ihrem Betrieb den Sommerweidegang ermöglichen?


Ja

29. Planen Sie Einzelboxen oder andere Formen der Haltung?

Vorwiegend Einzelboxen mit Paddocks

30. Sie möchten Ihr Konzept „im Einklang mit der Natur und Umgebung“ umsetzen. Welche Maßnahmen planen Sie für die dort lebenden Schwalben, Spatzen, Schleiereulen? Welche Landschaftselemente möchten Sie besonders schützen und fördern?

Es freut uns, dass unser Hof als Schwalbenfreundlich ausgezeichnet wurde. Insgesamt werden wir diesbezüglich für ein nachhaltiges Zukunftskonzept sorgen. Derzeit wird ein LBP erarbeitet. Die Umstellung auf eine extensive Bewirtschaftung wird sich sicherlich nachhaltig positiv auf die Nahrungsgrundlage von Vögeln auswirken. 

 

Sie planen „eine schonende Bebauung, die in den Beschränkungen des B-Plans … auf Qualität als auf Quantität setzt“, sie planen „auch Mitarbeiterwohnungen“ und wollen selbst „vor Ort“ wohnen.

 
31. Was bedeutet „mehr Qualität“ konkret? An welchen Beispielen kann man das festmachen?


Baustoffe, Sicherheitsstandards, Technik, Brandschutz, Tierwohl, Fachwissen etc.

32. Welche Wohnbebauungen planen Sie? 


Im B-Plan sind 2 Flächen für eine Wohnbebauung ausgewiesen. 


33. Welche Betriebsgebäude planen Sie? 


Stallungen, Bewegungsflächen und eine Bergehalle

34. Wie viel Fläche planen Sie zu versiegeln?

Die Flächenversiegelung befindet sich noch in Abstimmung

35. Werden Sie alle vorhandenen Hofgebäude abreißen? Planen Sie Sanierungen?

Wo es geht und wirtschaftlich machbar ist, werden wir sanieren. 

36. Wie sieht Ihre Zeitschiene für die Bebauung aus?


Erst nachdem die Räumung des Hofes erfolgt ist, können wir das genau sagen. 


37. Über welche Zuwegung soll der Baustellenverkehr abgewickelt werden?


Die Zuwegung wird über den Klövensteenweg erfolgen. Eine andere Zuwegung ist uns nicht bekannt. 

 

Sie möchten „Umweltwirkungen wie Biodiversität, abiotischer Ressourcenschutz, Klimaschutz“ berücksichtigen und „Emissionen“ reduzieren. Eine „erhebliche Energie- und Ressourceneinsparung“ erhoffen Sie sich durch „die Nutzung von regenerativen Energien auf dem Hof“.

 

Wir möchten so viel wie (wirtschaftlich und ökologisch) sinnvoll und möglich selber produzieren und damit einen hohen Grad der Autarkie bekommen. 

 

38. Wie sieht Ihr Energiekonzept genau aus? Welche regenerativen Energien wollen Sie wo einsetzen?

Photovoltaik, Wärmegewinnung über Wärmepumpen (keine Lieferung von Gas), Einsatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen, Einsatz von Energiesparlampen vor allem LED, Wasseraufbereitung durch Kläranlage (deutlich weniger Abfuhr von Abwasser) etc. 

39. Welche Emissionen wollen Sie, außer den bereits ausgeführten Verkehren, reduzieren?


Luftverunreinigung (keine Verbrennungsmotoren und Wärmegewinnung durch Wärmepumpen), Geräusche (keine Motoren etc), Lichtverschmutzung, (ab-)Wärme  

40. Welche Ressourcen wollen Sie konkret einsparen?


Gas, Strom, Diesel / Benzin, CO2


41. Wie sieht Ihr Müllvermeidungskonzept aus? Wie wollen Sie mit der Plastikflut in der landwirtschaftlichen Produktion umgehen?

Das ist ein Thema, das uns auch sehr bewegt – derzeit packt auch dieser Betrieb alle Ballen mit Plastik ein. Wir möchten so viel wie möglich selber produzieren und damit Lieferungen auf ein Minimum reduzieren.  Die eigens produzierten Kapazitäten sollen in der Bergehalle gelagert und nicht verpackt werden. Hier freuen wir uns über jede Form von Input – was darüber hinaus gemacht werden kann


Man liest viel über Brände auf Pferdebetrieben und Reitanlagen. Bei der Feuerbekämpfung kommen chemische Löschmittel zum Einsatz, was Folgen für das direkt angrenzende FFH Gebiet Schnaakenmoor oder den Laufgraben haben könnte.

 

Brände in landwirtschaftliche Betrieben gehen meist (23%) von alten baulichen Anlagen (veraltete Elektroverkabelung) aus. https://www.agrarheute.com/land-leben/brandgefahr-sollten-landwirt-wissen-554654 aus. Gefolgt von Brandstiftung (15%) etc.. Hier sehen wir bei unserem Konzept eine sehr geringe Gefahr und eine deutliche Verbesserung gegenüber heute. 

 

42. Haben Sie ein Brandschutzkonzept? Wie sieht es aus?


Ja, natürlich! 


43. Planen Sie einen Feuerlöschteich? Ggf. als Biotop gestaltet?

 

Diese Fragen beantworten wir derzeit nicht schriftlich detailliert. Dies sind Details aus den derzeit in Erarbeitung befindlichen Gutachten (hier dem Brandschutzkonzept) und Konzepten für unseren  Hof. Zudem hängen die Antworten davon ab, welche Flächen wir vom Moorhof aus letztendlich bewirtschaften werden.

 

Sie schreiben, dass Sie „für Ihre Vision Unterstützung von erfahrenen Verbänden“ suchen, „damit Sie von Anfang an alles richtig machen“. Was genau erwarten Sie sich von den NABU Ortsgruppen? Wie soll diese „Unterstützung“ aussehen?

 

Wir werden den Hof bald übernehmen und dann mittelfristig umnutzen und umbauen. Damit wird sich auch die Pachtsituation verändern. Als zentraler Hof im Klövensteen sind wir uns der besonderen Verantwortung bewusst. Wir möchten: 

  • Eine nachhaltige und auf ökologische, extensive und auf Biodiversität ausgerichtete Bewirtschaftung mit kurzen Wegen umsetzen und dies neben unseren eigenen Flächen auch auf gepachteten Flächen. Der Einsatz von Pestiziden, Genmais und der mit Monokultur verbundene Düngemitteleinsatz sollten nach unserer Überzeugung im Klövensteen nicht stattfinden.
  • vermeiden, dass in unserem direkten Umfeld weiterhin intensive Landwirtschaft unter Einsatz von Pestiziden etc. stattfindet und unser Hof durch Verkehr anderer belastet wird
  • vermeiden, dass ein weiterer Hof im Umfeld neu gebaut wird (egal ob in Hamburg oder in SH)

Wir suchen jedwede sinnvolle Unterstützung für ein gemeinsames Ziel – so ist z.B. das Engagement des NABU-Oberberg eine mögliche Richtung der Zusammenarbeit – vielleicht auch für andere Landwirte im Umfeld. Über die Möglichkeiten einer Unterstützung sowie zu detaillierteren Einblicken in unser Konzept würden wir uns gerne in einem persönlichen Gespräch austauschen. 

 

Noch deutlich überraschender als die vielen Fragen war die dann folgende sehr knappe Antwort vom 23.08.:

Die NABU Ortsgruppen sei ehrenamtlich tätig, umfangreiche Beratungstätigkeiten für Bauprojekte können die Gruppe leider nicht leisten (davon war bei uns nie die Rede). Wir wurden daher an die spezialisierten Beratungsbüros verweisen.


Der NABU freue sich, dass die Auszeichnung „schwalbenfreundliches Haus“ unsere Zustimmung findet. Verbunden mit dieser Auszeichnung sei es  der Wunsch und die Hoffnung des NABU, dass diese Populationen, in der Größe einzigartig im Hamburger Westen, auch für die Zukunft geschützt seien. 

 

Zudem betreue man zusammen mit anderen Naturschutzverbänden das FFH Gebiet Schnaakenmoor und die Krötentunnel am Klövensteenweg. Der Schutz dieser einmaligen Natur läge dem NABU sehr am Herzen. 

Der NABU werde unser Bauprojekt daher gerne weiterhin kritisch begleiten. 

Da wir noch in der Abstimmungsphase mit Fachplanern und zuständigen Behörden seien, sollten wir gerne zu einem späteren Zeitpunkt auf den NABU zukommen.

Auf die Frage nach dem Motiv für die öffentliche, offensichtlich falsche  Äußerung als Seitenhieb und nach den 43 Fragen umfassenden Fragenkatalog bzw. die Reaktion auf die Beantwortung, haben wir keine konkrete Antwort erhalten. Auch nicht auf die Frage, wie der NABU zu dem Neubauvorhaben von Herrn Jaacks steht. Vielleicht klärt sich dies noch. 

Stand Oktober/November 2022

Mündliche Verhandlung der Räumungsklage gegen Frau Jaacks
 

Am 15.06. haben wir den Antrag auf Räumung von Frau Jaacks bei Gericht eingereicht.

Die tiefe juristische Trickkiste wurde erneut bei der Verzögerung der Terminfindung bedient. Der Anwalt von Herrn Jaacks hat jedwede Fristverlängerung für seine schriftlichen Anträge genutzt - um dann COPY und PASTE den gleichen Schriftsatz einzureichen, wie für sein eigenes Klageverfahren gegen uns. Nur ein Absatz wurde verändert und die Worte Kläger und Beklagte wurden geändert ... Das braucht natürlich 2 Monate Zeit...

Als Termin wurde zunächst der 18.10. festgelegt. Es kam was kommen musste... 3 Tage vor dem Gerichtstermin wurde dieser abgesagt - der Anwalt von Herrn Jaacks war spontan erkrankt und kein Ersatz war möglich.

Bei der Wahl der möglichen Ersatztermine fiel das Votum der Gegenseite natürlich auf den Termin mit der längsten Frist.....

Am 29.11. fand der Termin schließlich statt. Direkt in dem Termin wurde Frau Jaacks zur Räumung verurteilt

Politischer Exkurs: 

Herr Jersch (Die LINKE) bleibt am Ball...

Am 12.09.22 hat Herr Jersch von der Partei Die LINKE erneut eine Anfrage zur Aufklärung bei der Hamburger Bürgerschaft gestellt. Hier die Anfrage.  Diese wird von Herrn Jersch auch auf seiner Internetseite und im Facebook-Account wie folgt gepostet: 

Pferdepension statt Milchhof: Nachrechnen verboten, aber das Ergebnis stimmt?

Ein landwirtschaftlicher Betrieb muss, wenn er Großvieh hält, genug Fläche besitzen um 50 Prozent des Futters selbst erzeugen zu können. Theoretisch zumindest, wie die Senatsantwort auf meine Anfrage „Flächenbedarf der Pferdepension am Rissener Moorhof“ (Drucksache 22/9355) deutlich macht. Der Betrieb muss es können, muss es aber nicht machen. Mit dieser Positionierung der Genehmigungsbehörde für das Grundstücksgeschäft, das dem Milchhof existentiell wichtige Flächen entzieht, legt die Behörde erneut die Axt an die Zukunft produzierender landwirtschaftlicher Betriebe in Hamburg. Zumal die Behörde auch nicht bereit ist darzulegen, wie auf 16 Hektar (theoretisch) die Hälfte des Futters für 45 Pferde produziert werden kann.

  • Die Schriftliche Kleine Anfrage „Flächenbedarf der Pferdepension am Rissener Moorhof“ (Drucksache 22/9355) ist hier als PDF online.

Der Milchhof in Rissen, einer der letzten Milchviehbetriebe in Hamburg, soll weiterhin durch eine Pferdepension ersetzt werden. Der Investor hat bereits ein Räumungsurteil erwirkt. Das vom Senat angeführte „pflichtgemäße Ermessen der Behörden in konkreten Verwaltungsentscheidungen“ erscheint angesichts der Antwort des Senats eher Investoren statt Landwirtinnen und Landwirten Hilfestellung zu leisten. Gerichtsurteile legen für die Haltung von Großvieh in landwirtschaftlichen Betrieben fest, dass diese genügend Fläche haben müssen um die Hälfte des Futters selber zu produzieren. 16 Hektar Fläche sind dabei, nach gängigem Verständnis über die Ertragslage von landwirtschaftlichen Flächen, weit unterhalb dessen was für 45 Pferde notwendig wäre. In seiner Antwort verweigert der Senat eine nachvollziehbare Berechnungsgrundlage wie auf 16 ha Futter für 45 Pferde gewonnen werden soll. Diese Verweigerungshaltung lässt die Entscheidung der Wirtschaftsbehörde zumindest fraglich erscheinen.

Der Verlust von 16 Hektar Fläche für den Milchhof führt dazu, dass nicht mehr genügend Fläche zur Fortführung des Betriebs verbleibt. Das es laut Behörde gar nicht entscheidend sein soll, ob das Futter auf der Fläche angebaut wird, sondern nur dass die Fläche dafür vorhanden ist, macht die Regelung zu einer zahnlosen Bestimmung, bei der die Produktivität der Flächen ähnlich variabel ist, wie der Wert der Immobilien von Donald Trump. Zwar gibt es laut Senatsantwort für die Pferdepension weitere Flächen außerhalb Hamburgs, die aber nicht in die Beurteilung zur Genehmigung der Pferdepension eingeflossen sind, so dass die 16 Hektar das Maß der Berechnung sind. Weitere Informationen zum möglichen Verlust eines der letzten Milchviehbetriebe Hamburgs, verweigert der Senat mit dem Hinweis auf den Datenschutz des Investors.

Das Beispiel des Milchhofs in Rissen macht deutlich, dass Hamburg endlich ein Grundstücksverkehrsgesetz benötigt, das den Ansprüchen einer modernen Landwirtschaft gerecht wird und dem Erhalt einer lokalen Landwirtschaft dient. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern verharrt Hamburg hier in einem Zustand aus den 1960 er Jahren, es wird Zeit daran etwas zu ändern.

Leider scheint es an Herrn Jersch vorbeigegangen zu sein, dass selbst Herr Jaacks den Kampf um den Hof aus der Perspektive bereits eufgegeben hat - wie er zum Neubau von Herrn Jaacks steht will er nicht kommentieren. Wir haben ihn wegen des Nachrechnens auf Facebook aufgeklärt: 

Hallo Herr Jersch, sie bleiben in ihrem Feldzug gegen Pferdebetriebe konsequent am Ball. 

Wenn Sie das Gesetz dazu lesen:

Landwirtschaft im Sinne dieses Gesetzbuchs ist insbesondere der Ackerbau, die Wiesen- und Weidewirtschaft einschließlich Tierhaltung, soweit das Futter überwiegend auf den zum landwirtschaftlichen Betrieb gehörenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen erzeugt werden kann, die gartenbauliche Erzeugung, der Erwerbsobstbau, der Weinbau, die berufsmäßige Imkerei und die berufsmäßige Binnenfischerei.

Das entscheidende Wort ist „überwiegend“. Damit Sie Ihre Energie und die des Hamburger Senats nicht weiter verschwenden müssen, hier einmal die geltende Rechtsprechung zu dem Thema Futtergrundlage im Baurecht: http://www.dbovg.niedersachsen.de/.../page/bsndprod.psml...

Auch das von Ihnen so gerne herangezogene Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erklärt den Flächenbedarf für eine Landwirtschaft, der sich aus dem Baurecht ergibt:  https://www.aelf-an.bayern.de/.../tierha.../259063/index.php

Nun sind hoffentlich auch Sie in der Lage nachzurechnen, dass die Verhältnisse auf dem Moorhof nach dem Gesetz passen. Falls Sie dabei noch Hilfe brauchen, kann ich es Ihnen gerne vorrechnen.

Das blieb von Herrn Jersch nicht unkommentiert: 

Hallo Herr Breuer,
schön zu sehen, dass Sie sich weiterhin auch bei mir informieren. Zu Beginn lassen Sie mich einfach nur in den Raum werfen, dass es keinen 'Feldzug gegen Pferdebetriebe' von mir gibt. Ich weiß, dass Sie das auch wissen. Die Kritikpunkte an diesem ganz speziell gelegenen Fall hatte ich Ihnen ja nicht nur einmal mitgeteilt. Desweiteren ist mir das 'Überwiegend' durchaus geläufig und wird von mir (auch in meinen Beiträgen) sogar nur mit 'mindestens der Hälfte' (also ohne den einen Halm für die mehr als 50 Prozent) dargestellt. Das können Sie gerne im Post und in der Anfrage dahinter so lesen.Nein, im Falle dieses Posts geht es um die Berechnungsgrundlage die die Behörde für die Ermittlung der Eigenfutterproduktion zugrunde gelegt hat. Damit das passt, unter Abzug der Flächen die nicht eingerechnet werden dürfen, müsste auf der Fläche (nach meiner Rechnung) eine geradezu sagenhafte Bodenfruchtbarkeit vorhanden sein. Und hier setzt meine Kritik (in diesem Fall) an: der Senat lässt mich nicht teilhaben an seiner Berechnungsgrundlage mit der er das 50-Prozent Eigenfutterziel auf der Fläche erfüllt sieht. Grundsätzlich halte ich mich an die öfter zitierten 0,5 ha pro GVE - aber das ist variabel, da die Ertragskraft des Bodens mit einfließen sollte. Die gilt es dann aber auch transparent zu machen.So möchte ich den Artikel verrstabnden wissen: eine so schwerwiegende Entscheidung der Behörde gegen einen produzierenden landwirtschaftlichen Betrieb (Pferdezucht ist für mich da kein Ersatz) muss auch transparent begründet werden können. Daran hapert es - aber vielleicht können Sie ja die Berechnung der damaligen BWVI an dieser Stelle transparent darlegen?

Dem Aufruf sind wir gerne gefolgt: 

Hallo Herr Jersch, 

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe sehr wohl verstanden, dass es Ihnen um politische Positionen geht. Trotzdem wirkt es auf uns wie ein Feldzug, wenn Sie weiterhin das Beispiel des Moorhofes für Ihre politischen Positionen missbrauchen. Das wird in der Einleitung Ihrer Senatsanfrage deutlich: „Die geplante Errichtung einer Pferdepension am Rissener Moorhof sorgt für Schlagzeilen. Hier verdrängt ein der Freizeitgestaltung gewidmetes Unternehmen einen landwirtschaftlich produzierenden Betrieb.“ 


Es ist besonders bemerkenswert, da der Sachverhalt vielfältig öffentlich ausdiskutiert ist – dazu die gesamte Dokumentation auf www.moorhofinrissen.de (was erwarten Sie Neues?) und die Berechnung auch für einen Laien nachvollziehbar sein sollte. Sie diskreditieren mit Ihrer Haltung und Ihren Ausführungen einen Großteil der hart arbeitenden Landwirte in Hamburg

Ihr offensichtlicher Fehler in der Berechnung ist, dass Sie die 0,5 ha als 50% annehmen. Dies sind jedoch die 100%, so dass für eine ÜBERWIEGENDE Futtergrundlage 0,25 ha + x (gängig sind 0,35 ha) im Rahmen des Baurechtes herangezogen werden. 

Hierzu das OVG Lüneburg: (Behauptet wurde...) Die zum Betrieb gehörenden Weideflächen von ca. 14,25 ha seien für die Anzahl der gehaltenen Pferde zu klein. Bei einem Bedarf von 0,5 ha Grünfläche pro Pferd könnten nur ca. 28 ausgewachsene Pferde durch die Weideflächen versorgt werden, die Kläger unterhielten demgegenüber im Zuchtbetrieb durchschnittlich 20 Pferde, zu denen noch 20 - 25 Pensionspferde hinzukämen. Diese Begründung geht daran vorbei, dass § 201 BauGB für das Vorliegen eines landwirtschaftlichen Betriebes im Sinne des Baugesetzbuchs nicht darauf abstellt, dass die Futtergrundlage für die betriebene Tierhaltung ausschließlich auf den zum landwirtschaftlichen Betrieb gehörenden Flächen erzeugt werden muss, sondern dass die eigene Futtergrundlage lediglich "überwiegen" muss. Unabhängig davon, dass die Kläger im Zulassungsverfahren zu Recht eingewandt haben, dass die - vom Verwaltungsgericht nicht näher begründete - pauschale Annahme einer Futtergrundlage für die Pferdehaltung von 0,5 ha pro Pferd und Jahr nicht zwingend ist, sondern unter Umständen für die hier zu beurteilende Pferdehaltung von Quarter Horses auch ein geringerer Ansatz von lediglich 0,35 ha pro Pferd angemessen sein mag (von nur 0,35 ha pro Pferd ausgehend: OVG Lüneburg, Urteil vom 16.05.1986 - 6 A 8/83 - BauR 87, 289; BayVGH, Beschluss vom 04.01.2005 - 1 CS 04.1598 - NVwZ-RR 2005, 522 = BauR 2005, 1294; VG Gelsenkirchen, Urteil vom 26.04.2012 - 5 K 2358/09 - zitiert nach Juris; VG Münster, Urteil vom 18.08.2008 - 10 K 2175/07 - zitiert nach Juris), wäre im Hinblick auf die zum Betrieb gehörenden Weideflächen in einer Größe von ca. 14,25 ha bei durchschnittlich 45 gehaltenen Pferden selbst bei einem pauschalen Ansatz von 0,5 ha pro Pferd und Jahr eine überwiegend eigene Futtergrundlage gegeben. Ein Betrieb erfüllt die Voraussetzungen für eine überwiegend eigene Futtergrundlage im Sinne des § 201 BauGB, wenn mehr als die Hälfte des benötigten Futters auf den zum Betrieb gehörenden Flächen gewonnen werden kann (vgl. BayVGH, Beschluss vom 04.01.2005 - 1 CS 04.1598 - a. a. O.; VGH Baden-Würtemberg, Urteil vom 07.08.1991 - 3 S 1075/90 - BauR 1992, 208; VG Gelsenkirchen, Urteil vom 26.04.2012 - 5 K 2358/09 - a. a. O.; Söfker in Ernst/Zinkahn/Bielenberg, BauGB, Rn. 17 zu § 201).
Für 45 Pferde wäre unter Zugrundelegung einer Futtergrundlage von 0,5 ha pro Pferd eine Weidefläche von 22,5 ha erforderlich. Da zum Betrieb der "P... Farm" Weideland im Umfang von 14,25 ha gehört, mithin mehr als die erforderliche Mindestfläche von 11,25 ha, ist eine überwiegend eigene Futtergrundlage unzweifelhaft gewährleistet.“ 

Der Fehler wird dadurch verstärkt, dass Sie aus dem Zusammenhang gerissene Berechnungen aus Bayern, die als Empfehlung und Rahmen für die Planung einer Reitanlage erarbeitet wurden, in Ihre Ausführungen einfließen lassen und diese als „Definition“ missverstehen (wollen). In Bayern wurde tatsächlich etwas definierendes geschrieben: Mit einer überwiegend eigenen Futtergrundlage ist gemeint, dass mindestens 51 % des für die Pferde benötigten Futters auf den selbst bewirtschafteten Flächen erzeugt werden könnte. Dabei werden in der Pferdehaltung Grünflächen und auch Ackerflächen, von denen Futter für die Pferde gewonnen wird, angerechnet, sofern sie dem Betrieb langfristig zur Verfügung stehen. In der Pferdehaltung wird davon ausgegangen, dass mindestens 51 % des für die Pferde benötigten Futters erzeugt werden können, wenn mindestens 0,35 ha / Pferd vorhanden sind.

Wie Sie wissen, verfügen wir über mehr als 16 ha Eigenland am Moorhof. Darüber hinaus haben wir ca. 8 ha Eigenland in Schleswig-Holstein und Zusagen zur Anpachtung weiterer Flächen im direkten Umfeld des Moorhofes. Aus diesen Zahlen kann man bereits ableiten, dass baurechtlich und auch nach dem Grundstücksverkehrsgesetz mehr als genügend Flächen vorhanden sind. 

Nun hoffe ich, dass Sie den Sachverhalt der Berechnung endlich verstanden haben. Vielleicht denken Sie auch einmal über die Vorteile nach, die ein nachhaltig wirtschaftender Pferdebetrieb mit einem Konzept für eine ökologische Bewirtschaftung für die Natur und das Klima haben kann - Ihre Posts legen nah, dass Ihnen der Klimawandel am (politischen) Herzen liegt. Bei Fragen können wir das Thema gerne weiter vertiefen.

Landwirtschaft, nach dem Bild der Partei die LINKE 

Alle Jahre wieder... Weihnachtsgrüße 2022

Als wenn wir uns in einer Zeitschleife befinden:

Bereits am 14.12.2021 hatten wir eine Aussprache mit Familie Jaacks organisiert. Damals behauptete Herr Jaacks er hätte eine Baugenehmigung auf dem eigenen Land eingereicht, die bald genehmigt werden würde. In 6 Monaten würde er also umziehen. Darauf fußend wurde eine Vereinbarung aufgesetzt - nix draus geworden - Herr Jaacks verwarf die Vereinbarung über den Jahreswechsel zog nicht wie gerichtlich vereinbart aus und manifestierte damit den Streit.

Nun ist  wieder Weihnachten.

Weiterhin ist es unser Bestreben, die Räumung zu vermeiden und einen gemeinsamen Weg zu finden. Also haben wir die Hofbesetzer wieder zu einem Gespräch eingeladen. Dieses fand am 16.12. statt. Anderer Raum, anderes Jahr, deutlich kürzerer Termin - aber die gleiche Aussage und gleiche Haltung: Wir müssen uns gefälligst gedulden "man brauche ja nur ein bisschen Zeit"- es wäre eine Baugenehmigung oder Bauvoranfrage für das Grundstück in Wedel (s.o.) eingereicht worden. Bei der Frage nach konkreten Ergebnissen und konkreten Zeiträumen blieben weiterhin Antworten aus. In unserer Welt erzielt man etwas mit Zugewandtheit, lösungsorientiertem Denken und (wenn man etwas möchte) auch mal einem Bitte und Danke... Aber nein:
Same procedure as last year...... Forderungen und Beharren auf Positionen ohne konkrete Lösungen. Nach nur 10 Minuten war klar, dass es keine außergerichtliche Lösung geben wird.

In öffentlichen Foren müssen wir nun also wieder von Unterstützern lesen, dass es eine Sauerei wäre ".....und das zu Weihnachten. ". Es ist zu lesen:  "umso trauriger bin ich darüber daß sie Herr Breuer keine bessere Lösung für alle Beteiligten gefunden haben. ... von daher warum bringen sie die Familie (Jaacks) so in Bedrängnis, das vor Weihnachten." (Bauer Buss - ein Bauernaktivist)

Dieser Post ist zwar mal nicht beleidigend aber für uns die Spitze der Anmaßung in dieser Sache - zu meinen, dass WIR die Verantwortung dafür trügen, dass es keine bessere Lösung gibt und dafür, dass Familie Jaacks in Bedrängnis geraten ist.  


Natürlich gäbe es bessere Lösungen. Wir hatten Familie Jaacks in den letzten Jahren zig Lösungen angeboten - 12 Höfe, die zum Verkauf standen oder gepachtet werden konnten…  Umzug, Abwicklung und Verkauf, ... Offen und ehrlich miteinander umgehen… Alles bessere Lösungen als der Streit, der angezettelt wurde. Wir unterbreiteten Angebote zu Gesprächen, Mediation, öffentlichen Aussprachen. Es sind immerhin 3 Gespräche in 2 Jahren, alle auf unsere Initiative, entstanden. Dies mündete sogar in der Vereinbarung vom 14.12.21, die jedoch gleich wieder gebrochen wurde. In allen Gesprächen wurde von Seiten Herrn Jaacks kein Schritt hin zu einer Lösung gemacht ... nur gefordert, gedroht und angefeindet! 


Der Hofbesetzer ist uns gegenüber vertragsbrüchig, es wurden Unwahrheiten in die Welt gesetzt und zugelassen, dass wir durch falsche Behauptungen öffentlich angegangen wurden - bis hin zu Drohbriefen (Last christmas)…. Anstatt das zu tun was jeder normal rational denkende Mensch machen würde,  sich eine EIGENE Lösung  zu bauen… umgibt sich Familie Jaacks lieber mit Unterstützern wie der Presse, den Grünen (HH-Bürgerschaftswahl), dem ABL (Bundestagswahl),  den LINKEN, nun noch dem Nabu (Schwalben mögen keine Pferde), Pferdebetrieben aus dem Umfeld und ein paar aufgebrachten Bürger:innen. Anstatt mit uns zu reden und eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten, wurde eine politisch, ideologische Kampagne gestartet - erst um zu versuchen uns beim Hof zu enteignen und nun mit dem Ziel den Auszug bis zum Sankt Nimmerleinstag herauszuzögern. An der Seite Unterstützer mit eigenen Interessen. Und wo sind nun all diese Unterstützer? - wurde irgendeine Lösung erarbeitet? - NEIN - es gab aber tolle Schlagzeilen…

Also ein klares NEIN!!! Nicht wir tragen die Verantwortung für das Dilemma -  die trägt einzig Familie Jaacks mit all ihren Unterstützern

Wir aber mussten Schlagzeilen wie: „Milchbauer legt Investor rein“ ertragen. Seit über einem Jahr sitzen wir als 5-köpfige Familie auf gepackten Koffern, mussten ständig Lösungen für unsere Situation umbauen, hatten Mieter für unser Haus, denen wir wieder absagen mussten, konnten Kredit-, Bau- und Planungsverträge nicht einhalten - und mussten mehrfach vor Gericht streiten (wir sind 3x verklagt worden - und haben 1x selbst geklagt). Ergebnis ist, dass jedes Verfahren im Urteil zu Ungunsten von Familie Jaacks ausgegangen ist. Ergebnis ist aber auch ein erheblicher emotionaler und wirtschaftlicher Schaden….

Passend kommt auf der Facebook Seite von Herrn Jaacks (wer auch immer die nun schreibt) folgender Post - weiterhin die Realität ausblendend:

+++Nicht nur ein Brief!+++

Hallo liebe Freunde des Moorhofes,

wie Ihr wisst, befinden wir uns in einer sehr schweren Situation. Die Zukunft des Moorhofes ist ungewiss.

Pünktlich zu #Weihnachten möchten wir Euch aber die für uns sehr bewegenden nachfolgenden Zeilen nicht vorenthalten und bedanken uns hiermit noch einmal von ganzem Herzen bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern.

Swantje und Hauke

++++++++++++++Bitte weiterlesen++++++++++++++

"Verbunden mit einem herzlichen Dankeschön an alle Unterstützer:innen möchten wir Euch heute ein Update zu unserer vor ca. einem Jahr gestarteten Petition bei Change.org geben.

Wir haben versucht, über unsere Petition mit dem Senator in der Behörde für Umwelt und Energie, Jens Kerstan, und auch mit unserem Ersten Bürgermeister, Peter Tschentscher, ins Gespräch zu kommen. Es ist uns immer noch ein Anliegen, den Umgang der Verantwortlichen der #FHH mit Lebensmittel produzierenden Landwirten zu hinterfragen und auch, wie es in dem konkreten Fall um den #Moorhof zu so einer einschneidenden Entscheidung kommen konnte. Wir erwarten, wie viele andere Menschen auch, Transparenz, wenn Behörden in gewachsene Strukturen eingreifen und besonders dann, wenn Entscheidungen zugunsten einzelner Personen Auswirkungen auf eine Vielzahl von Menschen in der davon betroffenen Region haben.

Unsere #Petition mit über 181500 Unterschriften zeigt mehr als deutlich, dass es ein sehr großes öffentliches Interesse an der Entscheidung der verantwortlichen Behörde (damals BWVI) zum Verkauf des Moorhofes hier in #Rissen gibt.

Alle Menschen, die uns unterstützen, sehen den Einzelfall, aber auch die derzeitige Entwicklung der #Landwirtschaft. Das, was Hauke und Swantje passiert, ist leider in Deutschland kein Einzelfall. Gesetze, die solchen Entscheidungen zugrunde liegen, stammen aus der Nachkriegszeit und hatten damals einen anderen Schwerpunkt. Sie sind nicht mehr zeitgemäß und zerstören landwirtschaftliche Betriebe, statt sie zu schützen. Wir sind überzeugt davon, dass die Gesetzgebung reformiert werden muss, um Landwirte zu schützen, die für die regionale Versorgung wichtig sind und für stabile Versorgungsstrukturen eine große Bedeutung haben. Gerade das wird uns doch seit Kriegsbeginn in der Ukraine immer deutlicher vor Augen geführt.

Wenn sich jemand entscheidet, neue Wege zu gehen und auch Landwirt zu werden, ist das generell in Ordnung und es gibt sicherlich auch viele Möglichkeiten, solche Ideen zu realisieren. 

Bedenklich ist es aber, wenn gewachsene und in das Umfeld integrierte Landwirtschaft, die einen großen Mehrwert für die Menschen hat, dabei mutwillig zerstört wird, um persönliche Interessen durchzusetzen.

Wir haben bis heute keine substantielle Antwort der Verantwortlichen der #FHH erhalten, sondern nur einige wenige Zeilen von einem Sachbearbeiter der #BUKEA. Aber wir bleiben dran.

Wir bedanken uns bei allen, die an Haukes, Swantjes und auch unserer Seite stehen. Wir glauben wirklich daran, dass es für Familie Jaacks eine gute Lösung geben wird. Auch wenn wir nicht laut in der Öffentlichkeit auftreten, arbeiten wir weiter. Wir haben in dieser Zeit viele wirklich tolle Menschen kennengelernt, mit denen wir zusammen nachdenken können, um konstruktive Lösungen zu finden. Uns beschäftigt die Zukunft des #Moorhof und uns verbindet auch die Sorge um die Entwicklung des Klövensteens mit allen Aspekten des Naturschutzes und deshalb bleibt es bei unserer Aussage vom letzten Frühjahr:

Unser ganz persönliches Engagement wird weiterhin bei der Unterstützung der Familie Jaacks bleiben.

Wir wünschen allen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!!! 

Dorit Schön, Cornelia Fuhr und Charlotte Schroth"

Die drei Damen machen es sich weiterhin einfach: Realität ausschalten, ausführliche Antworten ignorieren und wieder einmal die Plattitüden mit den abgedroschenen Parolen runterschreiben....   Den zwei Familien bleibt nun nur noch den Streit bis zum Ende auszufechten. Wir werden die Räumung so schnell es geht vorantreiben und auch unseren Schaden einklagen.

Auf Facebook schreibt das “Team Jaacks” zum Jahreswechsel - fast schon drohend:
Auf ein Neues! 


Sollte noch jemand eine zündende Idee für eine andere Lösung haben, steht hier unsere Emailadresse...

Wir danken all denjenigen, die sich informiert und mit uns in Kontakt getreten sind und wünschen ein gesundes, friedliches Jahr 2023...

23.01.2023 Der Kampf des Herrn Jaacks geht in die Verlängerung

Leider war es zu erwarten und ist nun eingetreten. Gegen das eindeutige Räumung(Stuhl)urteil hat Jaacks Anwalt am 23.01. Berufung eingelegt.  

Es geht also fröhlich weiter mit dem Klage-Wahnsinn!!! Alles nur um weiter Zeit zu schinden. 

Wir werden uns das nicht bieten lassen! 

Also leider bald mehr hier zu dieser Farce!

März 2023 - ein neuer Linker: Herr Krukenberg betritt die Bühne

Wir haben im Frühherbst letzten Jahres für unseren Betrieb die Unterlagen für die Baugenehmigung eingereicht. Der Genehmigungsprozess läuft konzentriert und professionell.

Weiterhin können wir uns einer Aufmerksamkeit und Kontrolle durch politische Vertreter gewiss sein. Im März hat sich nun ein weiterer Vertreter der Partei Die LINKE des Themas angenommen. Herr Niclas Krukenberg hat eine kleine Anfrage gestellt, die hier hinterlegt ist. Herr Krukenberg ist 29 Jahre alt und Student der Rechtswissenschaften.


Bemerkenswert ist, dass sich Herr Krukenberg anscheinend auch mit Pferdebetrieben und Verkehrsplanung auskennt. Anders sind seine Behauptungen nicht nachzuvollziehen:  "In der Nutzungsphase ist mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen. Dazu zählen Autofahrten zur Pferdepension sowie Autofahrten mit Pferdeanhänger zwischen den Stallungen und den ca. 1 km entfernten Weiden. Nach den Erfahrungen mit anderen Pferdebetrieben fallen im Schnitt mindestens drei motorisierte Fahrten je Tier pro Tag an."

Wir haben am 18.03. Herrn Krukenberg angeschrieben dazu Fragen gestellt und ein Gespräch angeboten. Eine Antwort steht bis heute (22.04.) aus. Daher bleiben das erhöhte Verkehrs-aufkommen aus der Erfahrung von 3 Fahrten pro Tier und Tag und die ca. 1 Km entfernten Weiden (?????) für uns ein ungeklärtes Geheimnis. Vielleicht hat sich Herr Krukenberg im Standort geirrt und klärt uns irgendwann einmal zu seinen Erfahrungen auf.  

31.03.2023 - Berufung von Frau Jaacks - Schriftsatz ihres Anwaltes

Nach langem Feilen an den richtigen Worten hat der Anwalt von Jaacks am 31.03. den Schriftsatz zur Begründung der Berufung vom 23.01. eingereicht. Dieser Schriftsatz war eine herbe Enttäuschung - Es wurden nun zum 3. mal der selbe Schriftsatz (inkl. Rechtschreibfehler und ohne Anpassung von Daten) verwendet - sowas nennt man wohl Recycling! 

Die Punkte aus den 3 Schriftsätzen sind: 

Die Räumung würde für Familie Jaacks eine Härte begründen, die auch unter Würdigung unserer berechtigten Interessen nicht zu rechtfertigen ist. Argumente hierfür sind: 

  • die Familie bewirtschaftet den Hof und erzeugt hier mit 276 Rinder und Kälber  3500 kg Milch. Diese wird  an die Meierei DMK vermarktet (und jeden Tag nach Neumünster gefahren). Im Jahr soll eine Milchleistung von 1,2 Mio kg erbracht werden.  Der Betrieb soll einen Umsatz von 532.000 EUR und einen Gewinn von 70.000 EUR erwirtschaften.  Davon lebt Familie Jaacks.
  • Da Herr Jaacks Eigentum in Pinneberg hat, mag er nur in der Nähe bleiben.
  • Herr Jaacks hat sich ganz ganz dolle aber erfolglos um einen Ersatzbetrieb gekümmert. Er hat sogar mehrere Fachzeitschriften abonniert!
  • In 2022 hat die Landwirtschaftskammer Herrn Jaacks vorgeschlagen einfach mal neu zu bauen. Im April 2022 hatte Herr Jaacks einen Termin in Wedel - und hier soll er nun eine Baugenehmigung bekommen. Die Bauvoranfrage wurde im Mai 2022 eingereicht - die Prüfung dauert bis heute (!!!) an. Sie soll bestimmt in Kürze abschließend entschieden werden - ganz großes Ehrenwort.
  • Natürlich ist den Kühen auch kein allzu weiter Weg zuzumuten und natürlich können sie ausschließlich von Herrn und Frau Jaacks gemolken werden! Grundsätzlich sind Rinder nämlich Gewohnheitstiere . Zudem birgt ein Verbringen der Tiere  in andere Gebiete ein erhöhtes Seuchenrisiko. Das Verbringen von Jungtiere ist sogar unmöglich, da diese seit über einem Jahr  an Glatzflechte leiden (Begünstigende Faktoren sind Mangelernährung, Vitamin-A-Mangel, Hygienemängel und kleine Verletzungen) welche erst vollständig abheilen muss. Nur gut, dass dies alles auf dem Vorzeigehof passiert und Tiere von hier auch nach Saudi Arabien, Chile und sonst wohin verkauft werden (!?!?).
  • Als besondere Härte ist zu berücksichtigen, dass Herr Jaacks zwei Mitarbeiter hat, die nicht ohne Weiteres eine neue Anstellung finden bzw. ihre Ausbildung fortsetzen können. Herr Jaacks war sich schon in 2020 so sicher, dass er auf dem Hof bleiben kann, dass er sogar noch  einen Ausbildungsvertrag abschloß, der bis 31.08.2023 lief.  Seltsamerweise hat der Auszubildende bereits Ende 2022 die Ausbildung bei Jaacks abgebrochen und ohne Probleme einen guten neuen Ausbildungsbetrieb gefunden. 
  • Zudem bedeutet es auch noch am 31.03.2023 eine Härte, dass der Vater von Herrn Jaacks in der Nähe wohnhaft und pflegebedürftig sei. Herr Jaacks habe gemäß Hofüberlassungsvertrag diesem das Altenteil zu gewähren und instand zu halten. Gegenstand des Altenteilers seien auch allgemeine Versorgungswege, wie Fahrten zum Arzt oder Besorgungen. Der Vater ist am 27.12.2022 verstorben.


Es wird die Realität verdreht wo es nur geht - Herr Jaacks möchte ja gehen - aber nur wann und wohin..... das bleibt sein Geheimnis.

Insgesamt ist die Berufung insofern nur wieder das bereits bekannte Zeitspiel - basierend auf Unwahrheiten und Übertreibungen……

Der zweite Räumungstermin im Juli 2023

Aktuell bereiten wir alles vor, damit im Sommer 2023 erneut die Räumung veranlasst werden kann. Zur Vermeidung der Vollstreckungshandlungen, der damit entstehenden Kosten und Härten hatten wir am 06.04. Herrn und Frau Jaacks Gelegenheit gegeben,  bis zum 17.04. ein angemessenes und verbindliches Datum zur freiwilligen Räumung und Übergabe des Moorhofes mitzuteilen.

Die Antwort kam pünktlich nach Feierabend am 17.04.. Bedauerlicherweise konnte keine abschließende Stellungnahme abgegeben werden. Die von Jaacks vorgenommene Bauvoranfrage soll nun aber tatsächlich, wirklich und auch bald mal in Kürze abschließend entschieden werden (Dass die Stadt Wedel so lange braucht, konnte nun wirklich niemand ahnen - es wurde doch schon 4 Monate nach dem eigentlichen Enddatum - vor einem Jahr eine Bauvoranfrage gestellt). Erst nach dieser Entscheidung, wann auch immer die denn dann mal von der Stadt Wedel kommt,  wird die weitere Vorgehensweise entschieden. AHA!

Also wie immer nix neues, sondern nur hinhalten! Also bleibt uns nichts anderes als weiter an unserem Recht zu arbeiten!

Da wirken die regelmäßigen News vom Hof auf Facebook fast wie Drohungen (zum Glück schreibt Herr Jaacks das nicht selber - die Autoren wissen es bestimmt nicht besser): 

  • 20.04.: #Milch vom #Moorhof, direkt von unseren Kühen. Und das quasi mitten in der Großstadt #Hamburg. Wo gibt es das heute noch? Toll wäre auch, wenn Ihr unsere Facebookseite teilen könntet, damit noch mehr Menschen erfahren, dass es in #Rissen noch einen der wenigen Milchviehbetriebe Hamburgs gibt.
  • 04.04.: die letzten Tage haben sich erfreulicherweise recht sonnig gezeigt. Doch durch die Niederschläge in den Tagen davor, ist die #Feldarbeit wieder zum Erliegen gekommen. Eigentlich wollten wir schon längst unsere Wiesen geschleppt haben, um dem Gras einen guten Start in die neue Saison zu ermöglichen. Beim "Wiesenschleppen" werden Unebenheiten, wie z.B. Maulwurfshaufen, glattgezogen und außerdem die Grasnarbe belüftet.
  • 29.03.: wer hätte das gedacht? Ja, es gibt sie noch in Hamburg, aber es werden immer weniger. Viele landwirtschaftliche Betriebe haben in den letzten Jahren in #Deutschland aufgegeben, weil sich die Landwirtschaft nicht mehr gelohnt hat, bzw. eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger fehlte. Gerade als Tierhalter muss der Landwirt natürlich immer für seine Tiere da sein und das kann dann auch mitten in der Nacht sein. Insbesondere dann, wenn z.B. eine Kuh kalbt und dabei Hilfe braucht oder plötzlich erkrankt ist. Aber #Kühe sind unsere Leidenschaft uns so machen wir auch in diesen schwierigen Zeiten auf unserem #Bauernhof in #Hamburg Rissen weiter und erzeugen regionale Lebensmittel von hoher Qualität. Auch wenn sich das Wetter zur Zeit nicht gerade frühlingshaft präsentiert, freuen wir uns jetzt schon darauf, wenn unsere Kühe und #Rinder den warmen Stall wieder verlassen können und das frische Gras auf den Wiesen rund um den Moorhof genießen können.

Bericht vom NDR am 04.06.23

Als Vorberichterstattung zu der Räumung am 10.07. haben wir dem NDR ein Interview gegeben. Der Beitrag wurde am 04.06.23 ausgestrahlt

Der Fernsehbericht hat erstmalig beide Seiten zu Wort kommen lassen, wofür wir dankbar sind. Wir waren jedoch von Passagen überrascht und teilweise auch erbost- hier einige Richtigstellungen: 

  • Die Stadt Hamburg hat nicht den Kauf genehmigt sondern den erfolgten privaten Verkauf nach dem Grundstücksverkehrsgesetz geprüft. Das Ergebnis der Prüfung ist oben ausführlich dargestellt.
  • Die Petition, die 181.500 Stimmen gefangen hatte, basierte auf unwahren Behauptungen. Hier die Analyse
  • Unsere Räumung (!!!) bedeutet, dass Herr Jaacks nun seine Kühe woanders unterbringen muss! Nein, die Verträge, die Herr Jaacks geschlossen hat, bedeuteten, dass er den Hof verlassen muss. Er hätte jederzeit gehen können und muss nicht noch Zuwarten, dass der Gerichtsvollzieher kommt. 
  • "Immer wieder hat Herr Jaacks versucht eine Ersatzfläche zu finden". das hat er eben nicht! Leider hat sich Herr Jaacks auf wenige Kilometer beschränkt und selbst in Pinneberg einen Hof abgelehnt.  Der Pachtvertrag war Ende 2019 beendet. Wir haben ihm 2 weitere Jahre eingeräumt, um seine Zukunft zu organisieren. Die Zeit von 2 Jahren hat er nicht genutzt sondern stattdessen gestritten, geklagt und gekämpft. 
  • Die Zuversicht in Wedel einen Stall bauen zu können wurde erst im Mai 2022 (5 Monate nach dem eigentlichen Enddatum) geboren. Es wurde eine Bauvoranfrage eingereicht. Positive Rückmeldungen gab es nicht - nur Forderungen nach Gutachten. Auch hier wird wieder die Rolle als Opfer bemüht.
  • Die Existenz soll nun wieder vernichtet sein! Die Verantwortung für die Situation wird selbst heute noch NUR bei anderen gesucht. Wo sind jetzt die Unterstützer, die Herrn Jaacks in den Kampf getrieben haben - Wo ist der ABL, wo sind die Grünen und die Linken, wo ist der NABU und wo sind die Reitstallbesitzer aus der Nachbarschaft. Es war von vornherein ein zum Scheitern verurteilter Kampf (immerhin sind wir seit April 2020 eingetragene Eigentümer). Das hätte alles nicht sein müssen.
  • "Jetzt rennt ihm die Zeit davon" & "Seit klar ist, dass er nicht bleiben kann, hat er auch nach leerstehenden Höfen gesucht".  All das ist seit spätestens Anfang 2020 klar!!!! Alleine wir haben ihm fast 20 Höfe in den letzten 2 Jahren gezeigt.
  • "Er möchte mit der Familie  im vertrauten Umfeld bleiben" - Das ist der Kern seines Problems. 
  • "All diese Entscheidungen müssen irgendwie getroffen werden - und das steht jetzt an. Wie können wir das abwickeln?" Nach über 2 Jahren...... 
  • es kommen finanzielle Forderungen auf ihn zu, "weil er mehrfach die Stadt Hamburg öffentlich für den Verkauf an nicht aktive Landwirte kritisiert hat."   Das stimmt so nicht. Herr Jaacks hat eine Vereinbarung unterzeichnet nach der er sich zu einer Vertraulichkeit erklärt hat. Diese hat er mehrfach gebrochen. (die Vereinbarung ist hier zu lesen) Die Berichterstattung als Kritik an dem Verkauf herunterzuspielen, ist eine bemerkenswerte Verharmlosung - siehe Pressespiegel.
  • Schadensersatz: Seit 2020 zahlt Herr Jaacks kaum Pacht. Es ging uns nicht darum in der Pachtzeit etwas zu verdienen, daher haben wir dem bis Ende 2021 zugestimmt. Es wurden trotz mehrfacher Aufforderung keine Nebenkosten, wie vertraglich vereinbart, getragen. Seine Klagefreude (Herr Jaacks hat insgesamt 4x geklagt) hat zu sehr hohen Kosten  bei uns geführt. Zudem konnten wir Verträge nicht einhalten, die wir für Anfang 2022 abgeschlossen hatten. Wir sitzen seit fast 2 Jahren auf gepackten Koffern mit 6 Familienmitgliedern - ohne Gewissheit wie lange der Kampf noch dauert.  Im Januar, 4 Monate bevor wir den Schadensersatz als Klage eingereicht haben, hatten wir Herrn Jaacks und seinem Anwalt die aus unserer Sicht offenen Positionen mitgeteilt und erneut für eine außergerichtliche Lösung geworben. Wir schrieben: Wir wären dazu bereit, auf einen Teil der Forderung zu verzichten, wenn Herr Jaacks im Gegenzug das Grundstück zeitnah, spätestens am 19.03.2023 räumen würde. Es kam, was immer kommt - keine wirkliche Antwort auf die Punkte, sondern nur die Aufforderung die Frist zu verlängern. 


Erneut stellt sich Herr Jaacks in dem Bericht als Opfer dar. Insgesamt - und auch in dem aktuellen Bericht - vermissen wir bei Herrn Jaacks und seinen Unterstützer:innen die Verantwortung für das eigene Handeln. Weiterhin sind wir davon überzeugt, dass mit Offenheit, Ehrlichkeit, einer reellen Einschätzung der Situation, ein wenig Reue und Zugewandtheit viel Ärger und Kosten hätten erspart werden können bzw. noch heute zu einer besseren Lösung führen.

Trotz allem und weiterhin möchten wir den Konflikt gerne gemeinsam lösen - kooperativ und außergerichtlich!

Die Zeit ist nun sehr knapp. Ein moderiertes Gespräch müsste in den kommenden Tagen stattfinden.

Leider gehen wir davon aus, dass statt eines Dialogs Frau Jaacks die Berufungsklage noch weiter fortführt (Anfang Juli ist Gerichtstermin) und wir die Räumung am 10.07. werden vollziehen müssen.

Die Qualität und das Niveau der Auseinandersetzung wird erneut in den Kommentaren der sozialen Medien hochgehalten. Aus der Anonymität haben sich bisher nur 2 Menschen getraut.  Der Rest der Feiglinge motzt lieber rum - hier eine Auswahl:

Das sind wirklich armselige Menschen die hier einen Hof kaufen und damit Existenzen vernichten.
Jeder normale Mensch hätte Abstand genommen, aber wir leben in einer Zeit, wo welche meinen mit Geld sich alles kaufen zu können.
Alles aber doch nicht, auch wenn sie dann die Bagger zum rollen gebracht haben, es wird immer Blut an dem Grund und Boden kleben, die neuen Besitzer werden nicht glücklich werden......aber wer weiß, dort auf dem Hof werden sie wohl auch nie wohnen, es wird nur ein Reiterhof wo die Freizeit verbracht werden soll..... sollen sie machen wenn es sie glücklich macht.
Bis es dann alles weiter gewinnbringend verkauft wird. Herr Bernd Isabella Buss - Bauer und Bauernaktivist

👎👎👎 Also, Familie Breuer, "Lebensträume" auf Kosten eines Anderen verwirklichen zu wollen, bringt GOTTseiDank selten Gutes 😪🥺 ... noch zusätzlich von Bauer Hauke Jaacks 2000 Euro für jede kritische Äußerung zu verlangen, die er verständlicherweise öffentlich macht, ist ja mal noch zusätzlich UNSYMPATHISCH und grausam... 👎😂 ... ich äußere das nun mal LAUT und füge hinzu, 💁‍♀️ dass ich den Pferden alles Gute wünsche 😂und für Sie einen ANDEREN STANDORT empfehle, weil DORT werden Ihre Geschäfte bestimmt boykottiert, selbst wenn Sie vor Gericht irgendwann Recht bekommen 🙆‍♀️ Amen🙏🕊️🌹 Gerlinde Kröger auf Facebook

Hoffentlich nimmt jemand die Kühe auf🙏🏼 und den Immobilien-Heini soll das Karma beizeiten einholen 😊 Dagmar Sternberg auf Facebook

Das kann doch nicht war sei was läuft eigentlich noch mit echten Dingen ab😡sollen sich mit ihren Reiterhof wo änderst hin verpissen - Detlev Bieder auf Facebook

Solche Leute kotzen mich an . Die kaufen den Hof und machen einen Landwirt fertig.. überall wo es geht...die haben echt kein gutes Gewissen.. Drecksäcke ihr.. R.N. SH auf Facebook

Ekelhafte Menschen diese Investoren. Jan Tiffi auf Facebook

Dem müsste man das Leben zur Hölle machen so ein arschloch von Mensch . Mir tut der Landwirt sehr leid. Dietmar Ronke auf Facebook

Facebook-Aufruf der Unterstützer:innen vom 

28.06.2023

544 Tage nach dem gemeinsam vor Gericht vereinbarten Auszugstermin:  

 die Facebook-Seite wird zwar nicht von Familie Jaacks geschrieben wird (hier nachzulesen)  -  trotzdem hilft der Aufruf…. 

+++Wir brauchen dringend Hilfe!!+++Beitrag bitte teilen+++

+++Update+++28.06.2023+++Update+++28.06.2023+++

Hallo und guten Morgen vom #Moorhof, Ihr seid einfach nur unglaublich!!!! 

Wir wissen gar nicht was wir dazu sagen sollen - wir sind sprachlos. Über 300.000 Zugriffe haben wir bisher auf diesen Beitrag gehabt. Wir empfinden einfach nur Dankbarkeit für Eure Bemühungen!!! 

Wir versuchen so schnell wie möglich, alle Tipps und Hinweise abzuarbeiten. Sobald wir etwas gefunden haben, sagen wir natürlich Bescheid.

Da das bisher aber noch nicht der Fall ist, bitten wir Euch diesen Beitrag weiter zu teilen und Eure Hinweise an das Postfach [email protected] zu senden. Noch einmal ein von Herzen kommendes DANKE!!!

Euer Hauke

Moin Moin zusammen,

leider wird es für uns und unsere #Tiere jetzt ganz eng! Wie Ihr sicherlich wisst, müssen wir den #Moorhof in #Hamburg #Rissen am 10.07.2023 für immer räumen. Wir haben nun ein großes Problem. Wohin mit unseren 120 #Milchkühen? 

Wir haben uns schon seit längerer Zeit bemüht eine neue Unterkunft für unsere "Mädels" zu finden. Es gab Termine, Gespräche und sogar Anzeigen haben wir in Fachzeitschriften geschaltet. Bislang leider alles vergebens. Auch wenn es zwischenzeitlich mit einer Baugenehmingung für einen neuen #Bauernhof in der Nähe der jetzigen Hofstelle ganz gut aussah, so wurde uns dieser Brustlöser dann von den #Behörden doch verwehrt.

Es geht hier nicht um irgendwelche Rindviecher, sondern um eine tolle und leistungsstarke Herde - jede #Kuh hat bei uns Ihren eigenen Namen und unser Lebenswerk droht nun unterzugehen.

Unsere Kühe stehen auch nicht nur im Laufstall, sondern wir setzen, sobald es die Witterung im Frühjahr zulässt, auf Weidehaltung. Keine Kuh wird bei uns angebunden - es sei denn, es ist Zeit für die „Fußpflege“.

Mit Sicherheit könnten wir die besten Tiere an andere Landwirte verkaufen. Um es deutlich zu sagen, für einige, insbesondere die älteren Tiere, würde mangels Nachfrage dann unweigerlich der Weg zum #Schlachter führen.

Wir suchen deshalb auch noch einmal auf diesem Wege einen #Kuhstall mit Melkanlage. Wenn Ihr jemanden kennt, der mit der #Milchviehhaltung aufgehört oder noch aktiv ist und Kapazitäten frei hat, dann sagt uns bitte Bescheid. Kaufen, pachten, dauerhaft oder nur vorübergehend - bitte alles anbieten. 

Unsere Kontaktadresse lautet: [email protected].

Um noch mehr Menschen auf unser Schicksal aufmerksam zu machen, bitte ich Euch diesen Beitrag zu teilen. Vielen Dank für Eure Unterstützung.

Euer Hauke

Bald wohl nicht mehr: #milchfürhamburg

Auch wir danken allen Menschen, die hier geholfen haben! Natürlich wurden die vielen guten Ansätze nicht weiterverfolgt.


Am 10.07.2023 

ist die Räumung terminiert


Seit 3,5 Jahren wird nun die Leier vom armen Bauer, dessen Existenz vernichtet wird und die Kühe geschlachtet werden müssen in der Presse und auf den sozialen Medien plattgetreten. Die meisten Berichte sind hier zu lesen. Mit der Wahrheit bzw. Realität haben der starrköpfige Landwirt und seine Unterstützer:innen, die die Facebook-Seite schreiben (Nachweis hier)  es nicht so.  So auch im neusten Facebook- Post:

"Aufgrund Eurer #Hinweise habe wir viele Gespräche geführt und Termine wahrgenommen. Leider war das passende neue Zuhause noch nicht dabei.

Auf die Frage, ob das jetzt nicht alles ein wenig kurzfristig ist, kann ich sagen: Natürlich haben wir uns rechtzeitig nach Alternativen umgeschaut und auch die Errichtung einer neuen Hofstelle in der Nähe wurde uns von den Behörden in Aussicht gestellt. Das alles war neben den alltäglichen Arbeit auf dem #Bauernhof sehr zeitintensiv und hat sich am Ende leider alles zerschlagen. "

Die Wahrheit ist, dass sich Herr Jaacks nur um Alternativen in einem Radius von ca. 5 Km gekümmert hat.  Seit Ende 2021 erzählt er uns, dass er "bald eine Baugenehmigung bekommt" (mehr dazu hier) . Konkret ist er aber nicht geworden. Sein Traum vom Neubau in Wedel am Naturschutzgebiet ist nie über eine Bauvoranfrage hinausgegangen (Nachweis hier). Die Absage liegt ihm bereits seit 3 Monaten vor - ohne, dass er sich danach weitergehend bemüht hätte. Nun bemühen sich viele Menschen um seine Lösung - aber alles passt nicht…. Was denn nun genau passend wäre, um gezielt zu suchen, bleibt natürlich offen…


Das Ziel der Attacken und bisher 5 Klagen des listigen Bauern hat sich in den Jahren geändert:

1.  Voreigentümerin bis 2019
2. die Stadt Hamburg wegen eines nicht existenten Vorkaufsrechtes 2020 / 2021
3. die eigens unterzeichnete Vereinbarung 2021/2022
4. gegen uns über die Manipulation der Öffentlichkeit (die Story des Opferbauerns) 2021 bis heute

Der Facebook Aufruf vom 26.06.23 zeigt eindrucksvoll, dass es sehr viele Höfe gibt, die zum Verkauf stehen oder gepachtet werden könnten. Wir zählen 26 gute Ansätze in nur 2 Tagen. Davor haben wir alleine ca. 16 Höfe vorgestellt - zum Teil im nahen Umfeld in Schleswig-Holstein (alle nun verkauft). 

Es lag sehr vieles in den eigenen Händen von Herrn Jaacks: 

  • er wusste als erster, dass der Hof verkauft wird, war sogar am Anfang exklusiv in Verhandlung - hat aber versucht die Eigentümerin  über den Tisch zu ziehen indem er ein Angebot weit unter dem Wert des Hofes abgab und hat sich lieber mit ihr zerstritten.Selbst in der Zeit als der Hof öffentlich beworben wurde und es Besichtigungen gab, hätte Jaacks noch ein vernünftiges Angebot abgeben können. 
  • er wusste seit Abschluss des Pachtvertrages, dass dieser Ende 2019 endete. Hat sich aber um keine Alternative gekümmert. Ach nein, das stimmt so nicht - er hat ja ein Abo von einer Fachzeitschrift abgeschlossen..... kaum mehr Bemühungen für einen neuen Hof in 6 Jahren - ausser Traumschlösser von Neubauten... Jetzt zeigt sich, dass es niemals ein Problem war einen alternativen Hof zu finden! 
  • den eigenen Hof hat er verkauft - dort stehen heute schmucke Mehrfamilienhäuser - Warum?
  • seine Verpächter (ja, uns) hat er belogen, mit uns gestritten, keinen Kontakt gesucht und auf zig Ansätze für eine Lösung von uns nur mit Bockigkeit und Häme reagiert.
  • Er hat einen Auszubildenden mit einer Behinderung in 2020 angestellt - wohlwissend, dass der Pachtvertrag Ende 22 auslief und damit der junge Mensch die Ausbildung nicht würde beenden können - war aber natürlich eine gute Story für die Presse und seine Klagen
  • sich um die Lösung der eigenen Probleme zu kümmern und neue Perspektiven für die „Existenz“ zu schaffen, war nicht genug Zeit - sehr wohl aber für Demos, Facebook-Posts, Gerichtsverfahren, Terminen mit dem Anwalt, Interviews….. 
  • er hat Kühe weiter besamt und insgesamt so getan als wenn es kein Ende auf dem Hof geben würde..........
  • Laut gerichtlicher Vereinbarung hätte der Hof Ende 2021 geräumt werden müssen. Erst ab Frühjahr 2022 wurde sich aktiv bemüht - mit dem Schwerpunkt auf Neubau-Projekte. Selbst wenn eine Baugenehmigung erteilt worden wäre, hätte der Bauablauf mehrere Jahre beansprucht.  JETZT erst zeigen sich Aktivitäten dafür, den Hof zu verlassen - ZU SPÄT?


Wir müssen uns jedoch immer wieder vorhalten lassen, dass wir für all das verantwortlich sein sollen. Bis heute verstehen wir nicht: 

Warum sollen wir die Verantwortung für all die Fehler und die verpassten Chancen von Herrn Jaacks übernehmen???

Wir verstehen auch nicht, warum er das alles in Konfrontation und mit der Opferrolle in der Öffentlichkeit vorträgt. Dafür wird skrupellos alles eingesetzt, was dazu dient die Rolle zu unterstützen (hier alles nachzulesen):

  • die Frau, die plötzlich 8-17 Kühe hat (keiner weiß es genau)
  • der Sohn, der im Grundschulalter schon den Hof übernehmen möchte
  • ein Azubi mit Behinderung, der noch schnell 2020 eingestellt wurde (an sich ohne Chance die Ausbildung auf dem Hof zu beenden) - und Ende 2022 den Hof verläßt um die Ausbildung an anderer Stelle zu beenden
  • Die Kühe, die weiterhin 1-2 Tage ein Kalb produzieren  (als wenn nix wäre)
  • deren Krankheiten einen Umzug erscheren
  • Sogar der verstorbene Vater, der für die persönliche Härte herangezogen wird


Selbst versteckte Erpressungen werden bei Gericht vorgetragen. Eine Räumung wäre unmöglich, da die Tiere NUR von Frau und Herrn Jaacks gemolken werden könnten und die Technik dafür ja auch verschwinden würde. 


Seit Anfang an reichen wir unsererseits die Hand für eine würdevolle Lösung seiner Probleme. So haben wir selbst vor 3 Wochen erneut einen Vorschlag unterbreitet mit dem die Zwangsräumung vermieden werden kann. Leider blieb auch dieser Vorschlag ohne Antwort.


Was aktuell über das Facebook-Posting gesucht wird, hätte schon lange umgesetzt werden können.

Es wird am 10.07. zu dem "Showdown" mit NDR-Kamerateam (der NDR ist weiterhin das „Sprachrohr“ und Frau Höber die letzte Journalisten (sie war ja auch die Erste), die an dem Märchen vom Opferbauer festhält)  und aufgebrachten Unterstützer:innen aus dem Bekanntenkreis kommen.  Wir hoffen inständig, dass es nicht noch weiter eskaliert. 

Wenn gewünscht hatten wir weiterhin jede zielführende Unterstützung angeboten. Man muss nur mal die Realität anerkennen und mit uns reden...

Stand 06.07.2023

Und immer wieder: keine Verbindlichkeit / keine Kommunikation!

Am 20.06. ist der Anwalt von Herrn Jaacks auf uns zugekommen mit folgendem Anliegen:

Seine Mandanten (Fam. Jaacks) seien nunmehr bereit, die Räumung ohne Zwang durchzuführen. Seitens seiner Mandanten wurde bereits mit der Räumung begonnen. Zum Räumungstermin am 10.07.2023 würden nur noch die Tiere auf dem Hof sein, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen derzeit nicht transportfähig wären. Seine Mandanten gingen bei regulärem Verlauf davon aus, dass eine komplette Räumung bis spätestens Ende Juli erfolgen könne. Vor diesem Hintergrund wurde angeregt, einen Vollstreckungsvergleich zu schließen, der beinhaltet, dass seine Mandanten das Hofgrundstück bis zum 31.07.2023 weiterbewirtschaften dürfen.

Darauf antworteten wir am 23.06.:

Grundsätzlich besteht Verständnis dafür, dass der Tierbestand mit Rücksicht auf den Zustand einzelner Tiere nicht bis zum 10.07.2023 geräumt werden kann. Für eine Räumung ohne Zwang sehen wir folgende Punkte:

 

  • eine Räumung des Wohnhauses bis zum 07.07.23
  • eine Betreuung des verbleibenden Tierbestandes durch Familie Jaacks auf dem Grundstück maximal bis zum 15.08.2023
  • eine angemessene Absicherung dafür, dass tatsächlich alles gemäß der Vereinbarung abläuft


Es kam was zu erwarten war:

Ja, die Verlängerung nehmen wir gerne aber Nein - nicht zu den Bedingungen! Und wieder einmal ohne konkreten Vorschlag, wie es denn gehen würde.  

Wir haben alles versucht! 

Die Facebook Seite von Familie Jaacks wird nicht von Familie Jaacks unterhalten 

?????????

Auch die Tiere müssen als Schutzschild herhalten

Nennt man so etwas nicht Erpressung?

Einen Menschen mit Behinderung als Schutzschild einzusetzen... Der Azubi wurde am 30.06.21 für 3 Jahre eingestellt - 6 Monate vor dem gerichtlich vereinbarten Pachtende. 

Einen Menschen mit Behinderung als Schutzschild einzusetzen... Der Azubi wurde am 30.06.21 für 3 Jahre eingestellt - 6 Monate vor dem gerichtlich vereinbarten Pachtende. 

10.07.23 - Der Räumungstermin

Heute wurden wir 556 Tage nach Ende des Pachtvertrages "in Besitz unseres Hofes gesetzt". So heisst es fachlich korrekt formuliert.

Wie so oft in einem Krieg, fühlen wir uns nicht als Sieger. Wir sind einfach nur erleichtert, dass das Martyrium ein Ende hat.

Die Räumung lief heute wenig spektakulär ab. Seitdem das "Team Jaacks" aka Frau Doris Schön, ab dem 26.06.23 den Aufruf nach Hilfe abgesetzt hat, war unsere Hoffnung gewachsen, dass es heute ein Ende geben wird. Tatsächlich waren in den letzten 3 Tagen große Bemühungen zu beobachten, vom Hof alle wertvollen Gegenständen zu entfernen.

Anwesend waren neben den Parteien, deren Anwälte, der Polizei und dem Gerichtsvollzieher zudem einige Pressevertreter und die Facebook-Chronistin, Frau Doris Schön. Sicherlich wird sie noch eine schöne Geschichte posten.

Tatsächlich waren alle Kühe an andere Stellen verbracht worden. Das Wohnhaus sowie alle werthaltigen Betriebsmittel waren geräumt.

Der eigentliche Akt hat dann auch nur ca. 20 Minuten gedauert - und dann ist das "Team Jaacks" vom Hof gegangen. 

Wir haben im Anschluss mit dem Gerichtsvollzieher den Zustand dokumentiert. Familie Jaacks ist sich auch im Abgang treu geblieben. Es wurde die Vereinbarung auch im Punkt des Räumungszustandes nicht eingehalten und in der Öffentlichkeit wird an der Opferrolle fleissig festgehalten. Dazu heute mehr im NDR Hamburg Journal.  Was uns geblieben ist, sind Müllberge, Schrott und Misthaufen auf dem Hof - hunderte von Reifen, Stacheldraht um die Weiden (ist das nicht verboten?), volle Güllekanäle, massenweise Müll und Dreck auf den Weiden und in den Knicks sowie schwarz getretene Grünflächen. Zudem auch eine größere Katzenfamilie - ohne Ankündigung - um die wir uns nun kümmern werden.  So sieht echte Tierliebe aus

Hier nun eine Dokumentation von dem Vorzeigehof (Achtung! Wer zukünftig noch Milchprodukte zu sich nehmen möchte, sollte die Bilder nicht anschauen): 

TROTZDEM freuen wir uns auf die Zukunft auf dem Moorhof

Alles hat seine Zeit - und seine Geschichte! Es sind oft die überwundenen beschwerlichen Wege und die eingesteckten Rückschläge, auf die man später mit Stolz zurückschaut!

Fazit vom 24.07.2023

Vor zwei Wochen wurde unter dieses Kapitel mit der Räumung ein Ende gesetzt.

In diesen zwei Wochen haben wir täglich einige Stunden vor Ort verbracht - kümmern uns um die ca. 20 Katzen und beschäftigen uns mit dem Land, den Gebäuden, den Nachbarn und den Tieren vor Ort.  Es fühlt sich nach so langer und emotional belastender Zeit sehr befreiend an.

Durch den Besitzübergang im Rahmen der Räumung sind wir bis zum 10.08.2023 dazu verpflichtet, das Eigentum der Familie Jaacks auf dem Hof zu bewahren. Nur offensichtlichen Müll dürfen wir entfernen.  Bis dahin hat auch der ehemalige Pächter dafür zu sorgen, den vertraglich geschuldeten Zustand herzustellen.

Wir blicken nun nach vorne. Der Blick nach hinten wird fleissig an anderer Stelle praktiziert:

"Hallo liebe Freunde unserer Landwirtschaft,

wir melden uns nun nicht mehr vom #Moorhof in #Hamburg #Rissen, sondern wieder aus unserer ursprünglich angestammten Heimat im Kreis #Pinneberg

Den #Moorhof haben wir ja kürzlich verlassen müssen und die Ställe und Gebäude sind nach unserem Wissenstand nun verwaist. -Leider-! Nun kommt wohl bald die Abrissbirne.

Auch die Stadt #Hamburg war nicht bereit, uns einen alternativen #Bauplatz für einen neuen #Milchviehbetrieb in der Nähe anzubieten. Hier hätten wir uns schon Unterstützung gewünscht. Das war aber leider offensichtlich nicht gewollt.

Dabei wäre es doch auch für die Stadt im Sinne der Nachhaltigkeit von Interesse, die Milchviehwirtschaft im #Klövensteen zu erhalten. 

Viele Besucherinnen und Besucher hatten sich in der #Vergangenheit auf dem Moorhof darüber informiert, wie eine ausgewogene #Landwirtschaft mit Weidehaltung der Kühe funktioniert. Auch #Schulklassen hatten wir gern zu Gast. Und obwohl der Alltag auf einem #Bauernhof nicht nach 8 Stunden endet, haben wir uns jeder Frage sehr gerne angenommen.#Bildungsauftrag.

Schlußendlich muss die #Milch doch nicht extra von weit her zum Endverbraucher gebracht werden.

Für alle Kritiker noch einmal: Natürlich haben wir uns schon rechtzeitig nach Alternativen umgeschaut, aber einen Milchviehbetrieb unserer Größe kann nicht einmal eben umziehen! Und Angebote in der näheren Umgebung gab und gibt es nicht. Unsere Acker- und Futterflächen sind nun einmal hier."

Es ist  Familie Jaacks zu wünschen, dass sie aus der Opferrolle herauskommt und Herr Jaacks irgendwann einmal die Verantwortung für sein Handeln übernimmt.

Ganz im Sinne von: "Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten."